Die Welt im Zangengriff der Milliardäre - NGOs als neoliberale Propaganda- und Kampforganisationen - Von Wolfgang Effenberger 12.03.2017 22:14
»Wer beherrscht die Welt?« fragt Noam Chomsky, seit den 1960er Jahren
prominentester Kritiker der US-amerikanischen Politik, in seinem aktuellen Buch. [1] Da sind natürlich zuerst die Großmächte, also Staaten, als Akteure in der Weltpolitik. Doch so einfach darf man es sich nicht machen, schreibt Chomhttp://www.politonline.ch/admin/index.cfm?content=news&newsid=2646sky und zitiert den schottischen Moralphilosophen, Aufklärer und Begründer der klassischen Nationalökonomie, Adam Smith (1723-1790), der es schon im 18. Jahrhundert für unabdingbar hielt, die »Herren der Menschheit« im Blick zu haben. Waren es damals die englischen Kaufleute und Fabrikanten, so sind es heute »multinationale Konglomerate, riesige Finanzinstitutionen, weltweiteHandelsketten und dergleichen«. [2] Im Sinne von Smith hält es Chomsky für ratsam,
uns der ›elenden Devise‹ bewußt zu sein, nach der die ›Herrschenden‹ agieren: »Alles für uns selbst und
nichts für die anderen«, eine Doktrin, die man sonst als bitteren, unablässigen
Klassenkampf kannte. [3]
Stellvertretend für die ›Herrschenden‹ sei an dieser
Stelle neben den Rockefellers
[Bilderberger, Trilaterale Kommission] auf George Soros und seine ›Open Society‹ verwiesen. Dieser
Mega-Spekulant und ›Staatsmann ohne Staat‹, hat noch mehr
Einfluß an der Wall Street und in der City of London als ihn J.P. Morgan
zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte. Soros hat Finanz- bzw. Spekulationsgeschichte
geschrieben. 1992 führte sein Angriff gegen das britische Pfund zum Rückzug
Großbritanniens aus dem Europäischen Währungssystem (EWS). Der damalige
britische Premier John Major beerdigte sein Vorhaben, Großbritannien in die
geplante Euro-Zone zu führen. Ende Januar 2015, nur eine Woche vor der Münchner
Sicherheitskonferenz, hier durfte Soros gleichberechtigt neben demokratisch
legitimierten Staatschefs/-innen als Redner auftreten, erschien im
FAZ-Feuilleton ein gemeinsamer Appell von George Soros und Bernard-Henri Lévy,
dem schwerreichen Philosophen mit dem Hang, große Politik machen zu wollen:
»Aufruf an die EU: Wir müssen der Ukraine helfen«. [4]
2004 hat hier Soros die ›Orangene Revolution‹ finanziert, in Zusammenarbeit mit der US-Stiftung ›National Endowment
for Democracy‹ und anderen vom US-State Department gesteuerten NGOs in Kiew.
Eine führende Rolle bei der Errichtung der ›Neuen Ukraine‹ spielte im Rahmen des Open-Society-Netzwerks auch die ›International
Renaissance Foundation‹ (IRF).
Mit anderen ›Philantropen‹ wie David Rockefeller und Bill Gates gründete Soros 2009 den ›Good Club‹ in New York, mit
dem Ziel: Die Welt zu retten, das heißt, sie nach ihren
Vorstellungen umzuformen. [5] Dazu stehen diesen selbsternannten Weltgeschickelenkern
zunächst einmal unvorstellbare Geldmittel zur Verfügung, die sie auch effektiv
einsetzen: In Medien, Politik, Kunst, Militär, Stiftungen, Think Tanks und Graswurzelbewegungen.
Das muß nicht immer offen
erfolgen, mit Geschick lassen sich auch angesehene Organisationen erfolgreich unterwandern.
Die Globalisten verfolgen das Ziel einer ›New World Order‹, von dem Kampfruf ›No Border, No Nation‹ begleitet. Sie wollen - ungehindert
von jedweder Grenze - jeden Punkt dieser Erdkugel nach ihren Vorstellungen
frei ausbeuten können, was ähnliche Verwüstungen hinterläßt wie eine biblische Heuschreckenplage. Dazu muß die ganze Erde zur Freihandelszone werden. Die geplante
transatlantische Freihandelszone TTIP und die von US-Präsident Trump sofort
gekündigte transpazifische TPP haben auf der einen Seite Rußland und auf der anderen China ausgeschlossen. Das Ausklammern von
Rußland und China macht angesichts des US-Militärstrategiepapiers ›TRADOC 525-3-1‹ vom November 2014
Sinn: In diesem Dokument, das mit überschrieben Win in a Complex World
2020-2040‹ überschrieben ist, werden Rußland und China als größte Bedrohung dargestellt, eine Bedrohung,
auf die sich das US-Militär einstellen müsse. TTIP und TPP wurden euphemistisch
Freihandelsabkommen genannt, in Wirklichkeit sollten sie den Interessen
globaler Investoren dienen, also die Macht derer sichern, die Noam Chomsky als ›Herren der Welt‹ ausgemacht hat.
Das Instrument des Campaining Eine sehr beliebte Form der Einflußnahme auf Politik und Bevölkerung ist das sogenannte Campaining. Mit Protestmails
und Online-Petitionen wird das Vertrauen der kritischen Bürger gewonnen und der
Eindruck erweckt, man wolle gemeinsam mit ihnen gegen den Raubbau der globalen
Investoren ein Zeichen setzen. Es lohnt sich, die führenden
Campaining-Organisationen, Avaaz und Campact, einmal unter die Lupe zu nehmen.
Zunächst fällt auf, daß beide Töchter einer US-Organisation
namens ›Moveon.Org‹ sind. Campact startete mehrere Kampagnen gegen die
Freihandelsabkommen TTIP und CETA.
Am 10. Januar 2017 verschickte
Campact - laut Selbstdarstellung eine 2004
entstandene Bürgerbewegung, mit der »1,8 Millionen Menschen für progressive
Politik streiten« [6] - an ihre Mitstreiter nachfolgende Schreiben: »TTIP ist erledigt. Und kaum jemand
freut sich. Jahrelang haben wir gemeinsam gekämpft, Hunderttausende in ganz
Europa auf die Straße gebracht. Doch ausgerechnet jetzt, wo
es soweit ist, Ihnen von einem unglaublichen Erfolg zu berichten, sind wir
sogar sauer. Denn inzwischen heißt es, daß Donald Trump TTIP versenkt habe. Ausgerechnet. Mit einem Rassisten,
Frauenverachter und Spalter in einem Boot zu sitzen -
nein, das fühlt sich überhaupt nicht gut an. Da ist nichts zum Jubeln. Besonders
bitter: Die Sache stimmt gar nicht. Trump hat TTIP nicht erledigt. Es war
jemand ganz anderes. Wir haben eine Frau gefragt, die das weiß: Lori Wallach. Sie
repräsentiert die US-Organisation ›Global
Trade Watch‹: Frau Wallach: Wem ist
das vorläufige Ende von TTIP zu verdanken? ……
Wer ist Frau Lori Wallach? Sie ist Direktorin und Gründerin von ›Global Trade Watch‹, einer Abteilung
von Public Citizen; und Aktivistin für die Fragen des globalen Handels. Für sie
verdankt sich das Aus von TTIP dem vereinten Widerstand der Menschen, vor allem
aus Deutschland und Europa. Wieso konnte dann am 30. Oktober 2016 in Brüssel CETA,
das europäisch-kanadische Freihandelsabkommen ›Comprehensive Economic and Trade Agreement‹ unterzeichnet
werden? Die transnationalen US-Konzerne können mit einer Briefkastenfirma in Kanada
Zugang zu diesem Abkommen finden. Bis zuletzt waren Merkel und Gabriel dafür,
von Obama und Clinton erst gar nicht zu reden. Vor diesem Hintergrund erscheinen die
Ego-Spiele von Campact in einem fragwürdigen Licht.
Am 14. Oktober 2016 wurde der Autor in
München auf dem Weg von der Staatsbibliothek zum Marienplatz zufällig Zeuge
einer großangelegten Kampagne gegen das Freihandelsabkommen CETA. In der
Ludwigsstraße, auf der Höhe des Bayerischen Staatsministeriums des Innern,
wurden Pakete mit Unterschriften gegen CETA zu einer Mauer aufgestapelt.
Dahinter standen Demonstranten/innen, in deren geschulterten Rucksäcken große
Einzelbuchstaben steckten, die zusammen den Aufruf ›STOP CETA‹ ergaben. Mitverantwortlich für die Aktion war
auch Campact. Spontan fragte sich der Autor zum Campact-Vertreter durch und bot
seine Mitarbeit an. Dieser schien genervt und erklärte, Campact sei ein internetbasiertes
Beteiligungsforum, mit dem Protest-E-Mails oder -Anrufe gebündelt in Form von
Online-Petitionen an politische Entscheidungsträger gerichtet werden können.
Eine direkte Mitarbeit sei nicht möglich, da die Leitung einem
geschäftsführenden Vorstand aus drei Personen obliege, der an 12 Vollmitglieder
berichte. Es war eindeutig: Eine demokratische Willensbildung findet hier nicht
statt! Nachdem man mit eingängigen Themen, besseren Lebensmittel, Einschränkung
eines ungebremsten Freihandels etc., Vertrauen gewonnen hat, konnte man Campact
für die Interessen menschenverachtender globaler Profiteure und gegen die dann
an der Nase herumgeführten Bürger einsetzen.
Campact wurde nach dem Vorbild der 1998
gestarteten US-amerikanischen Online-Plattform ›Moveon.Org‹ geschaffen und dürfte enge Kontakte dorthin unterhalten. Im
Gründungsjahr sprach sich ›MoveOn.org‹ gegen ein Amtsenthebungsverfahren
gegen Bill Clinton aus. Es fällt auf, daß die Organisation vornehmlich
die Demokratische Partei unterstützt. 2007 zählte sie zu den Mitbegründern der
international tätigen NGO Avaaz, die als erstes mit einer Kampagne zum Thema
Klimawandel startete und damit ihre Nähe zum damaligen Klima-Popstar der
US-Demokraten, Al Gore [›Eine unbequeme
Wahrheit‹] offenbarte. [7]
Die politischen Forderungen von Avaaz
liegen exakt auf der Linie der von den US-Neokonservativen verfolgten
geostrategischen Ziele. In Syrien arbeiten Avaaz, Syria Campaign und die ›White Helmets‹ [›Syria Civil Defense‹] Hand in Hand. Gegründet wurden die ›White Helmets‹ 2013 von dem vormaligen britischen Offizier und Militärberater
der Vereinigten Arabischen Emirate, James Le Mesurier. Die dubiose Organisation
hat bereits den Alternativen Nobelpreis erhalten und war auch für den
Friedensnobelpreis 2016 vorgeschlagen - die passenden Kampagnen initiierte
Avaaz. Die ›White Helmets‹ haben in Aleppo eindeutig Partei für die islamistischen
Terroristen ergriffen und agierten als deren Propagandawerkzeug im Sinne von
Clintons Kriegspolitik, sie posierten sogar bewaffnet mit al-Nusra-Kämpfern. [8] Allein
vom deutschen Außenministerium wurden die ›Weißhelme‹ bis September 2016 mit 7 Millionen € unterstützt. [9]
In offene Zivilgesellschaften können
die Globalisierer eindringen und ihrer Gier freien Lauf lassen, aus diesem
Grund hat Putin auch Soros bzw. seinen Organisationen die Tür gewiesen.
Warum fördert Soros dann
Organisationen, die offensichtlich gegen seine angestrebte ›Open Society‹ Kampagnen führen? Erstens ist es immer gut, wenn man die
Gegenbewegung gleich selbst kontrolliert; damit hat man auch ein Stimmungsbild
der Bevölkerung und weiß, womit man sie füttern muß. Zweitens hatten die Campact-Kampagnen ohnehin nie eine Chance,
TTIP oder CETA zu verhindern, das weiß Soros ganz genau. Sie dienen den
Globalisten zur Tarnung und zum Aufbau von Vertrauen. Am Beispiel der ›White Helmets‹ kann man ja sehen,
wie erfolgreich diese Strategie ist.
Am 25. Januar 2017 versandte Campact an
die CampaignerInnen nachfolgenden Appell: Kein Gütesiegel für den Tod von
Bären! Holz, das Bären tötet - in
Ihrem Baumarkt. Ein Unternehmen zerstört durch illegale Abholzung in Rumänien
den Lebensraum der Braunbären - und darf sein Holz hierzulande sogar mit
einem Nachhaltigkeits-Siegel verkaufen. Wenn wir schnell handeln, können wir
das ändern. Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition: Ob Papier vom Schreibwarenladen, Möbel
oder Holz vom Baumarkt: Wir Verbraucher/innen vertrauen darauf, daß Produkte mit dem Siegel der Organisation ›Forest Stewardship
Coluncil FSC‹ nicht aus dem
Kahlschlag geschützter Wälder stammen. Doch jetzt kommt heraus: In
Rumänien ist einer der größten Holzkonzerne Europas in illegale Abholzungen
verstrickt. [12] Skrupellose Holzfäller vertreiben dabei geschützte Braunbären aus
Europas letzten Urwäldern, bestechen Beamte und schüchtern Umweltaktivisten vor
Ort mit Gewalt ein. Trotz seiner Geschäfte mit dieser Holzmafia führt
der österreichische Schweighofer-Konzern das renommierte
FSC-Siegel und macht damit auch in Deutschland ein gutes Geschäft, wie
in der Studie ›Der
gestohlene Urwald‹ der Environmental Investigation Agency (EIA) zur österreichischen
Schweighofer-Gruppe vom Oktober 2015 dargelegt.
Gegen den Kampf für eine intakte Natur
ist ja nun nichts zu sagen. Doch bei allen derartigen Internetbasierten
Organisationen fällt nicht nur die effekthascherische und rührselige Art und
Weise der Präsentation auf, sondern vor allem die deutliche Rücksichtnahme
hinsichtlich global agierender US-Konzerne. »Vor den Auftraggebern für
Massenmord durch Giftgas, Drohnen, vor den IS-Finanzierern und Ausbildern und
Ausrüstern und Erfindern haben Campact und ›MoveOn.Org‹ nicht gewarnt. Im Gegenteil. Soros hat die Clinton-Wahlkampagne
mit mindestens 10 Millionen Dollar direkt unterstützt«, so der kritische
Schriftsteller und Liedermacher Hartmut Barth-Engelbart. [11] Weitgehend
kritiklos wird auf den Schlachtfeldern der Welt Uranmunition eingesetzt. Mit
fürchterlichen Folgen: Beim Einschlag von Uranmunition entsteht ein Aerosol,
dessen verstrahlte Nanopartikel durch Atmung oder mit der Nahrung in den Körper
gelangen und das menschliche Erbgut verändern können. Folgen: Krebs,
Geburtsschäden und Mißbildungen. Viele Gegenden sind für
Jahrhunderte kontaminiert. [12] An dieser Stelle muß auf den wichtigen Film von Frieder F. Wagner verwiesen werden: ›Deadly Dust -
Todesstaub durch Uranmunition‹. Und Avaaz mit Sitz in New York thematisiert das auffälligerweise
ebenso wenig wie die Abschaffung der Todesstrafe in den USA.
Wer steht hinter Avaaz und Co.? Diese Organisation wurde von dem
Britisch-Kanadier Ricken Patel gemeinsam mit dem ehemaligen demokratischen
Kongreßabgeordneten Tom Perriello gegründet. Patel arbeitete als
Freiwilliger für die von George Soros gegründete und großteils finanzierte
Graswurzelorganisation ›MoveOn.Org‹, die auch Obamas Wahlkampf
2008 unterstützte. [13] Hier lernte der nunmehrige Geschäftsführer von
Avaaz Internet-Tools für Aktionen einzusetzen. Weiter war Patel für die ›International Crisis
Group‹ tätig. Diese liefert Analysen und Lösungsvorschläge zu internationalen Krisen
und wird als maßgeblicher Ansprechpartner für Regierungen, die UNO [samt Untergliederungen wie die Weltbank] und die EU angesehen und von westlichen
Regierungen, Stiftungen und Konzernen finanziert. So wundert es nicht, daß Avaaz immer auf der Seite der US-geförderten Rebellen zu finden
ist. 2009 wurde Patel vom Weltwirtschaftsforum in Davos 2009 zum ›Young Global Leader‹ gekürt. Vor der
Gründung von Avaaz 2007 arbeitete er u. a. für folgende Organisationen:
-
Die ›International Crisis Group‹ (George Soros et al.) als Konfliktanalyst
-
die Rockefeller Foundation
-
die Simons Foundation
-
die Bill & Melinda Gates Stiftung
-
das ›International Center for Transitional Justice‹, eine US-NGO mit
Sitz in New York, die nach einer von der Ford-Foundation durchgeführten
Strategie-Konferenz 2001 gegründet wurde. Die Organisation will Gräueltaten und
Menschenrechtsverbrechen vor Gericht bringen. Doch bis heute ließen die USA
ihren Vasallen Raschid Dostum, der im November 2001 an die 3000 Taliban in
Container preßte und dann in der Wüste verrecken ließ, nicht vor Gericht
stellen. So ist das bei allen Verbrechen,
die von US-Verbündeten begangen werden: Sie werden unter den Teppich gekehrt.
Das gilt natürlich auch für die extra-legalen Drohnenmorde durch den
US-Präsidenten. Da gibt es keine Internetkampagne.
2009 wählte die Huffington Post Patel
zum ›Ultimate Gamechanger in Politics‹, also zum ultimativen, grundlegenden Politikveränderer. Der
Avaaz-Präsident gehört ganz offensichtlich zur globalen Superklasse und
arbeitete sein ganzes bisheriges Leben lang ausschließlich für US-amerikanische
Eliten bzw. deren Projekte. Patel »hat ein vorrangiges Ziel: Die weltweite
öffentliche Meinung zu einem entscheidenden globalen Schlüsselfaktor zu machen,
vom Klima über Sicherheit bis zu Menschenrechten«, so die Huffington Post. Und
wer macht die öffentliche Meinung? Die Massenmedien, Ricken Patel, Avaaz? [14]
Am 22. Dezember 2016 brachte ›The Globalist‹ einen Artikel ›Trump Vs. Globalism‹. Im Editorial wurde
darauf hingewiesen, daß die Anti-Globalisten der Trump-Koalition den
Globalismus als eine Form des liberalen Elitismus oder sogar als einen linken
Versuch sehen, traditionelle amerikanische Werte zu umgehen. Dabei seien auf
einer fundamentalen Ebene die Worte ›American‹ und ›global‹ als polare Gegensätze zu erkennen. [15] Damit
sich die Leser ein eigenes Bild machen können, wurde auf links von Gegnern [16] und
Unterstützern [17] des Globalismus verwiesen. Es macht schon
sehr stutzig, daß die Campaigner ihre ganze Kraft einsetzten, um
die Freihandelsabkommen zu verhindern, und sich nun
aufmachen, Trump zu verunglimpfen. Einen Tag nach Trumps Amtseinführung fand in
Washington und in vielen Städten weltweit der ›Marsch der Frauen‹ statt. Unter den
56 Organisationen und Gruppen agierten vorneweg die ›American Humanist Association‹, die viele Bedenken gegen Trump hat, die ›United Women.org‹, die auf Twitter
für Obama warb, sowie ›Planned Parenthood‹, die in einen Skandal um einen Embryohandel verwickelt war,
ferner der ›National Resource Defense Council‹, der Trumps Umweltpolitik bekämpft. Alle Organisationen einträchtig verbunden im
Netzwerk von George Soros, wie die ansonsten nicht als Trump-freundlich
bekannte ›New York Times‹ entlarvte.
Welche Ziele werden hier
wirklich verfolgt? Kritiker nennen Avaaz einen Service für
Pseudo-Aktivisten, »die sich dort mit dem geringstmöglichen Aufwand das gute
Gewissen erkaufen können, etwas gegen das Unrecht in der Welt
getan zu haben«. [18] Die meisten Menschen
möchten sich auf der Seite der ›Guten‹ wissen und fragen nicht weiter nach dem Verursacher des Unrechts.
Zum Beispiel beim Thema Flüchtlingsströme. Der Grund für das Leid der Menschen
im Nahen und Mittleren Osten, in der Ukraine, in Nigeria und anderswo kann
eindeutig benannt werden! Es sind die weltweiten US-Kriege und die Gier des
Kapitals. Im Irak und in Afghanistan sind Millionen Menschen entwurzelt, auf
der Flucht oder obdachlos, nur wenige haben das Glück, in Europa Zuflucht zu
finden. Jeder, der im Sinne von Menschenwürde und Bewahrung der natürlichen
Ressourcen unterwegs ist oder agieren möchte, sollte sich also nicht nur die
Frage stellen, »Wer beherrscht die Welt«, sondern auch die Frage »Wer steckt hinter den humanitären
Parolen?«
Oftmals stößt man bei der Beantwortung
beider Fragen leider auf die gleichen Strippenzieher.
Dieser Artikel ist der III. Teil der ›Welt im Zangengriff der Milliardäre‹
Teil I siehe http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2624 22. 1. 17 Die Welt im Zangengriff der Milliardäre? - Wolfgang Effenberger Teil II siehe http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2633 12.
2. 2017 Die Welt im Zangengriff der Milliardäre - Vom US-Bürgerkrieg bis heute
– Von Wolfgang Effenberger
[1] Noam Chomsky: Wer beherrscht die Welt? Die
globalen Verwerfungen der amerikanischen Politik. Berlin 2016 [2] Ebenda, S. 320
[3]
Ebenda
[4]
Bernard-Henri Lévy und George Soros: »Aufruf
an die EU: Wir müssen der Ukraine helfen«, FAZ vom 29. 1. 2015
[5] Paul Harris: They're called the Good Club - and
they want to save the world vom 31. 5. 2009 unter https://www.theguardian.com/world/2009/may/31/new-york-billionaire-philanthropists
[6
https://www.campact.de/campact/
[7] 2012 waren nach eigenen Angaben über 7
Millionen Menschen via MoveOn.org aktiv
[8] Vgl. dazu Karin Leukefeld, Beirut: ›Obskure
Auszeichnung‹ unter https://www.seniora.org/de/politik-wirtschaft/deutschland/955-programmbeschwerde-glorifizierung-der-weisshelme-statt-vollstaendiger-information
[9] Ebenda
[10
Die EIA ist eine Anfang 2012 gegründete internationale ›Campaigning
Organisation‹, unter anderem mit Sitz in Washington D.C.
[11] Hartmut Barth-Engelbart: Campact &
US-Schwester MoveOn mit Soros-Dollars gegen Trump - Wir haben es satt! Vom 25.
1.2017 unter http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=23482&css=print
[12] Wilhelm von Pax: USA setzen erneut
Uranmunition ein: Immer mehr Krebsleidende in Kriegsgebieten vom 5. 11. 2014
unter http://www.neopresse.com/politik/usa/usa-setzen-erneut-auf-uranmunition-immer-mehr-krebsleidende-kriegsgebieten/
[13] Byron York, »America Coming Together -
Comes Apart - The Democrats' Great Hope Goes Away«, National Review vom 3. August 2005
[14]
Friederike Beck: Avaaz.org und der geheime Informationskrieg um Syrien
vom 23. April 2012 unter https://zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/880-Avaazorg-und-der-geheime-informationskrieg-um-syrien.html
[15] By The Globalist,
December 22, 2016
http://www.theglobalist.com/trump-vs-globalism/
[16] Breitbart: “Brexit:
Why The Globalists Lost”; Video (2011) – Infowars “Alex Jones
RANT: We’re Coming for Ya Globalist”; Foreign
Affairs: “The
End of Globalism Where China and the United States Go From Here”; The
New York Times: “Globalism:
A Far-Right Conspiracy Theory Buoyed by Trump”; Washington Post: “After
Clinton, Trump’s Real Enemy is ‘Globalism’”
[17]
The Globalist (Stephan Richter): “Who Is a
Globalist?” – Globalists are by no means an elite circle of business or
political leaders determined to push forward their agenda in a rapid-fire
fashion; The Globalist (Joseph Nye): “Globalization
Vs. Globalism” – What are the different spheres of globalism — and how
are they affected by globalization?; The Globalist (Stephan Richter): “Globalism and
Americanism” – Is Globalism an inherently anti-American concept?
Nothing could be further from the truth; The Globalist (Stephan Richter): “When
Japan Attacked Globalism” – In a curious role reversal, it was a
Japanese Prime Minister who stole the march on Trump and his anti-globalism
chants.
[18]
Ulrike Putz: »Aktivisten-Gruppe
Avaaz in Syrien: Die Journalisten-Schmuggler« 11. 1. 2016
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