Carroll Quigley: »Tragedy and Hope« - »Tragödie und Hoffnung« 23.04.2017 22:01
d.a. Das Werk des ehemaligen akademischen und politischen Mentors
von Bill Clinton war von dem New Yorker Verlag ›The Macmillan Company‹ bereits 1966 publiziert worden. Trotz
der ungeheuren Brisanz der Ausführungen des an den Universitäten Harvard,
Princeton und Georgetown lehrenden Historikers hat es Jahre gedauert, bis eine
deutsche Übersetzung des Werks von Quigley erschien.
Eine von Andreas Bracher zusammengestellte Auswahlausgabe
des Buches hatte der Perseus Verlag Basel 2007 veröffentlicht [1]. Im März 2016 publizierte dann der
Kopp-Verlag die Originalversion des Werks unter dem Titel ›Tragödie und
Hoffnung - Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit‹. [2] Trotz
seines ›Alters‹ ist das Buch hochaktuell, da die darin niedergelegten Strategien unverändert
geblieben sind. Im April 1971 hatte die Herausgeberin des ›Phyllis Schlafly Report‹, Dr. Phyllis Schlafly
[3], also noch zu Lebzeiten von Quigley,
der 1977 starb, einen Kommentar zu dessen Werk veröffentlicht, den wir bereits
im Oktober 2005 auf politonline eingestellt hatten:
http://www.politonline.ch/?content=news&newsid=246 16. 10. 2005 Carroll Quigley - Tragedy and Hope, New York 1966
Nach dem Erscheinen ihres Bestsellers ›A Choice - Not An Echo‹ im Jahr 1964 spielte Phyllis Schlafly
eine führende Rolle in der nationalen konservativen Bewegung der USA. Sie war
von 1972 an Leiterin der Bewegung ›Pro
Family Movement‹ und gründete eine
nationale Freiwilligenorganisation mit dem heutigen Namen ›Eagle Forum‹; ferner bekämpfte
sie während zehn Jahren erfolgreich die
Realisierung eines Verfassungszusatzes ›Equal
Rights Amendment‹ durch radikale
Feministinnen. Als dezidierte und erfolgreiche Gegnerin derselben beteiligte
sie sich an Hochschuldebatten, dies häufiger als andere Vertreter des
konservativen Lagers. Als Rechtsanwältin war Schlafly von 1985-1991 ein von
Präsident Reagan ernanntes Mitglied der Kommission für das ›Bicentennial of the US-Constitution‹.
Nun sind viele der von Quigley aufgezeigten Fakten in der Folge auch in
zahlreichen weiteren politischen Werken resp. Artikeln offengelegt worden,
indessen ist bis heute nicht ersichtlich, dass sich hier eine echte
Gegenbewegung angebahnt hätte. Auch auf die Gefahr hin, sich zu wiederholen,
sei noch einmal erwähnt, »dass die
grosse Bedeutung von ›Tragödie und
Hoffnung‹ darin liegt, dass hier von
einem Insider das klare und schwerwiegende Eingeständnis erfolgt, dass es eine
relativ kleine, aber äusserst machtvolle Gruppe gibt, welcher es gelungen ist,
die massgeblichen Entwicklungen in der amerikanischen und europäischen
Gesellschaft in ihren, wie es Quigley nennt, ›Würgegriff‹ zu
bekommen. Quigley identifiziert und benennt den Kern dessen, was er als ›network‹ bezeichnet, als eine Gruppe von ›international bankers‹,
wobei sich diese von gewöhnlichen Bankiers dadurch unterscheiden, dass sie
kosmopolitisch und internationalistisch agieren, indem sie Regierungen in ihre
Abhängigkeit bringen, vor allem über die Mechanismen der Staatsverschuldung. [4] Sie
bedienen sich dabei äusserster Verschwiegenheit und ebenso geheimgehaltener
Methoden zur finanziellen Beeinflussung des politischen und öffentlichen
Lebens. Der Schlüssel zu ihrem
Erfolg war die Tatsache, dass die internationalen Bankiers das Geldsystem einer
Nation kontrollieren und manipulieren konnten, während es nach aussen so
aussah, als ob es von der jeweiligen Regierung kontrolliert würde.« So erklärte
auch die US-Rechtsanwältin Karen
Hudes, die zwei Jahrzehnte lang in der Rechtsabteilung der Weltbank gearbeitet
hat, in einem Interview mit dem US-Magazin ›The
New American‹, »dass das globale Finanzsystem von
einer kleinen Gruppe machthungriger Individuen rund um die FED dominiert werde.
Die FED sei die Zentrale eines Netzwerks von 147 Finanzinstitutionen und
Zentralbanken, die das gesamte Weltfinanzsystem so manipulieren, dass sie stets
die Macht darüber behalten.« Siehe hierzu
Das Finanznetzwerk http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2166
30. 9. 2013
Zu den von Schlafly in ihrer Rezension aufgegriffenen Strukturen
und Strategien des als ›Netzwerk‹ bezeichneten Establishments gehören
u.a. natürlich auch die steuerbefreiten Stiftungen als Basis von Operationen
und die Rolle des ›Council on
Foreign Relations‹. Nun kann man den
Fakt, dass bislang jeglicher Versuch, die teilweise immensen Vermögen der
Stiftungen mit einer Steuer zu belegen, fehlgeschlagen ist, durchaus als
Einflussnahme interpretieren, die diese zu ihren Gunsten auf die Regierungen
ausüben.
Was nun den 1919 während der Verhandlungen zum
Versailler Vertrag von den Bankiers Rockefeller und J.P. Morgan als Think Tank
zur Koordinierung der globalen anglo-amerikanischen Aussenpolitik ins Leben
gerufene ›Council on Foreign
Relations‹ CFR angeht, so beschreibt
Quigley diesen »als eine
von mehreren ›Frontorganisationen‹, deren Hauptzweck es war, die Pläne
der inneren Gruppe des Establishments voranzutreiben.« So wird auch präzisiert, dass der
CFR vor allem ein Instrument der J.P. Morgan Bank war. Wie Wolfgang Effenberger
schreibt, werden die wirklichen Absichten des Establishments ›im elitären Machtzirkel des Council on
Foreign Relations parteiübergreifend geschmiedet. Dort finden vor allem
Deutungsmuster und Weltbilder, die vor über einem Jahrhundert Sir Halford
Mackinder, Alfred Thayer Mahan und Nicolas J. Spykman für den angelsächsischen
Raum entworfen haben, regen Zuspruch‹. [5]
Die Gründung des europäischen Pendants, der ›European Council on Foreign Relations‹ ECFR, erfolgte dann am 2. Oktober
2007; auch hier finden wir die Spur von
George Soros, in diesem Fall als Gründungsmitglied; Soros spielt für den ECFR
eine wichtige Rolle. Die Organisation ist eigenen Angaben zufolge von der
Londoner ›Open Society Foundation‹, die Soros' Stiftungsimperium
angehört, gegründet worden. Sie wird zu einem Drittel aus diesem Netzwerk
finanziert. Der US-Milliardär, der bereits in den 1980er Jahren die polnische
Solidarnosc-Bewegung und die tschechoslowakische ›Charta 77‹ unterstützt
hatte, stärkte bekanntlich in den vergangenen Jahren unter anderem prowestliche
Umsturzbewegungen in den GUS-Ländern, so die Rosenrevolution in Georgien 2003 und die orangene
Revolution in der Ukraine 2004. »Mittels der Finanzierung des ECFR bemüht er sich um Einfluss auf die
Ausgestaltung der künftigen EU-Außenpolitik.« [6]
Zu den Gründungsmitgliedern des ECFR zählt auch
Joschka Fischer, ferner das Mitglied der Atlantik-Brücke und Chef der Grünen, Cem
Özdemir, der ehemalige EU-Aussenkommissar Chris Patten, Dominique Strauss-Kahn
und der einstige finnische Staatspräsident Martti Ahtisaari, der für die Unabhängigkeit
des Kosovo von Serbien verantwortlich zeichnet. Bekanntlich spielte J. Fischer 1999
als BRD-Aussenminister eine wesentliche Rolle beim Zustandekommen der
NATO-Bombardierung Jugoslawiens, die Blair in seiner berüchtigten Chicagoer
Rede als Meilenstein für eine neue Politik lobte, welche die ›alten‹ Prinzipien der nationalen Souveränität abschaffe. Der ECFR
unterhält Büros in den Hauptstädten der 6 grössten EU-Staaten, in Grossbritannien,
Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und in Bulgarien, letzteres stellvertretend
für die südosteuropäischen EU-Mitglieder.
In diesem Zusammenhang ist es durchaus interessant, einen
kurzen Blick auf einige Mitglieder der 1952 auf Initiative des Hamburger
Bankiers Max Warburg hin in Hamburg gegründeten Atlantik-Brücke zu werfen, zu
der Thorsten Hinz in der ›Jungen Freiheit‹ [7] u.a. einmal folgendes aufzeichnete: »Die
Atlantik-Brücke bezeichnet sich als überparteilich, gemeinnützig und privat.
Bescheiden lässt sie verlauten, ihr Ziel sei es, ›eine Brücke zwischen
Deutschland und den Vereinigten Staaten zu schlagen. Im Mittelpunkt ihrer
Aktivitäten steht das Bemühen um ein besseres gegenseitiges Verständnis‹. Große
Worte hat die Atlantik-Brücke nicht nötig. Eingeweihte wissen, daß es sich um
einen der exklusivsten und einflußreichsten Vereine in Deutschland handelt. Die
Atlantik-Brücke zählt rund 500 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Militär und
Medien. Zutritt erhält man nicht durch Bewerbung, sondern durch Empfehlung. Die
Atlantik-Brücke gibt sich im Unterschied zu den Bilderbergern transparent, doch
ihre Wirkung erzielt auch sie vor allem durch diskretes und informelles
Handeln.«
Joachim Gauck gehört dazu
und auf der Mitgliederliste stehen Führungskräfte aus Banken und Konzernen,
Spitzenpolitiker der massgeblichen Parteien und bekannte Medienvertreter, so der
Unternehmensberater Roland Berger, daneben Graf Lambsdorff, der
Springer-Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner, ZDF-Moderator Theo Koll,
Zeit-Herausgeber Josef Joffe und der Zeit-Journalist Matthias Naß, der auch bei
den Bilderbergern mitmischt, aber auch ein Mann wie Klaus Kleber.
Die Autorin der ›Geheimen
Migrationsagenda‹, Friederike Beck, schrieb 2009 [8]: »Die heutigen Ziele der Atlantik-Brücke faßt ihr ehemaliger Vorsitzender, ein Multimilliardär aus einer
bekannten Backpulverdynastie, Arend
Oetker, sehr realistisch zusammen: ›Die USA wird von 200 Familien regiert und zu
denen wollen wir gute Kontakte haben.
Um Probleme effizient zu lösen, ist es eben hilfreicher, wenn sich die Entscheidungsträger
persönlich kennen. Ein Mißverständnis kann schnell mit einem
Telefonanruf ausgeräumt werden‹.« »Solche informellen Verbindungen und
Entscheidungsstränge«, so Thorsten Hinz des weiteren, »degradieren die offizielle Gewaltenteilung und
die parteipolitischen Auseinandersetzungen über Außenpolitik weitgehend zur
Theaterkulisse. Wer politische Entscheidungen und Entwicklungen,
Debattenverläufe und Pressekampagnen verstehen will, muß derartige Strukturen
stets mitdenken.« Die
Absichten des ECFR, vermerkte einmal ›Strategic Alert‹, kann
man leicht erkennen, wenn man die Liste der Gründungsmitglieder betrachtet. Sie
liest sich wie ein wahres Who’s Who der britischen ›liberalen‹ Freihandels- und Empire-Fraktion. [9]
Auch Cem Özdemir ist Mitglied
der Atlantik-Brücke. Seine Aussage: »50 Jahre nach ihrer Gründung, an der Schwelle zum nächsten Jahrtausend
und auf dem Weg in ein neues supranationales Gebilde ›Europa‹ ist es allerhöchste Zeit, sich in der Bundesrepublik von der
deutschen Volks- und Schicksalsgemeinschaft zu verabschieden, um ein Teil eines
Europäischen Verfassungsstaates zu werden«, zeigt unmissverständlich, dass er der Entsouveränisierung der Staaten
zuneigt. [10] Von daher gesehen ist es auch
keineswegs überraschend, dass er nicht davor zurückschreckte, seine Teilnahme
an den Protesten gegen den AfD-Parteitag vom 23. 4. in Köln anzukündigen [11], steht die AfD doch für Nation und
Identität, die Voraussetzung für Demokratie, wofür sie unentwegt als ›rechts‹ verunglimpft wird. Özdemir wörtlich: »Die AfD schürt Haß und Hetze, will
spalten und das friedliche Zusammenleben in unserem großartigen Land, in dem
wir Konflikte mit zivilisierten Umgangsformen und vor allem demokratisch lösen,
zerstören. Dem setze ich gerne ein deutliches, klares Signal entgegen.« Ich warte eigentlich, ob sich
einmal ein Staatsanwalt findet, der es wagt, derartige Unterstellungen als
volksverhetzend zu ahnden. Natürlich sind weder Nation noch Identität mit einer
supranationale Regierung vereinbar, da sich eine solche durchaus auch als ›faschistisch‹ bezeichnen lässt. Hierzu Theodor W.
Adorno: »Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr des Faschisten in
der Maske des Faschisten, sondern vor dessen Rückkehr in der Maske des
Demokraten«. Geradezu lächerlich wird es, wenn Özdemir der AfD
ankreidet, ›den Klimawandel zu
leugnen.‹ Träfe das zu, befände sich
die Partei auf diesem Gebiet allerdings in bester Gesellschaft mit zahlreichen
vom IPCC unbeeinflussten Wissenschaftlern, die einen solchen in der Form, wie
er uns von Seiten der UNO konstant eingehämmert wird, in Abrede stellen. Ein
weiterer von Özdemir an die AfD gerichtete Vorwurf, dass »die AfD mit bürgerlichen Tugenden und Werten
nichts am Hut habe, sondern offen Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen pflege«, betrachte ich als eine geradezu
absurde Unterstellung.
Auch beschwört die AfD laut dem Grünen-Chef eine ›antieuropäische Abschottungspolitik‹. Vermutlich betrachtet er das als
unerhört, auch wenn der gesamte Kontinent schwerst an der Asylantenlast trägt.
Er indessen macht es sich recht einfach, meint er doch, dass es zur Lösung von
Asylproblemen gehört, ›die Akzeptanz
von Flüchtlingen zu erhöhen‹. So
hatte er auch im Dezember 2014 die Kanzlerin aufgefordert, ›sich klar zu
bekennen, daß Deutschland ein Einwanderungsland ist und daß wir davon
profitieren‹. Ich frage mich hier immer, wie es möglich ist, dass man ›grün‹
wählt…… Hierzu Dieter Rüggeberg in
seinem Buch ›Geheimpolitik - Der
Fahrplan zur Weltherrschaft‹ [12]: »Durch Bundesgesetze und bezahlte Schlepperbanden werden Hunderttausende
von Asylanten nach Deutschland transportiert und planmäßig auf die Kommunen
verteilt, um in der Bevölkerung Unruhe zu stiften. Außerdem werden Millionen
von deutschen Aussiedlern nach Deutschland gebracht, für die es auf Jahre
hinaus weder Arbeitsplätze noch Wohnungen gibt. Dabei fällt auf, daß das
Aussiedlerproblem der Bundesrepublik seit etwa 10 Jahren bekannt ist, die jetzt
akut werdende Wohnungsnot also bewußt erzeugt wurde, um dem Faschismus den
Boden zu bereiten.«
Zu den von Quigley aufgegriffenen Themen
gehört auch die Bedeutung von Cecil Rhodes; zu dem überragenden,
jedoch meist verborgenen Einfluss des englischen ›Pioniers‹ einer
›Eine-Welt-Regierung‹ schreibt Quigley
folgendes: »Im Zentrum seiner mysteriösen
Unternehmungen stand der Wunsch, eine Föderation aller englischsprechenden
Völker zu erreichen, unter deren Kontrolle die ganze restliche Welt gebracht
werden sollte. Und zusammen mit Unternehmungen anderer Leute, die nicht zu den
Insidern gehörten, gründete Rhodes eine Geheimgesellschaft, den ›Circle
of Initiates‹.« Weitere
wichtige Beweisstücke finden sich in Quigleys Werk ›The Anglo-American Establishment‹ [13] Mit der Gewissenhaftigkeit des
guten Historikers hat Quigley offengelegt, welche politischen Wirkungen von der
Geheimgesellschaft des Cecil Rhodes ausgegangen sind, bis hin zu politisch
gesteuerten Hochzeiten zur Machtvermehrung. Ein paar Sätze in Verbindung mit
der Gründung dieser Geheimgesellschaft bringen Klarheit: »Dreizehn Jahre später, in einem
Brief an den Treuhänder seines dritten Testamentes, erzählte Rhodes, wie die
Geheimgesellschaft aufgebaut werden sollte: Bezüglich der vorgebrachten Fragen
nehmen Sie die Konstitution der Jesuiten, falls erhältlich, und setzen Sie
Englisches Empire anstelle von römisch-katholische Religion ein. ….. Dies soll
eine Art von religiöser Bruderschaft sein, ähnlich den Jesuiten, eine Kirche
für die Ausbreitung des britischen Empires.« Nach dem Tode von Rhodes wurde Lord Milner eine der führenden Gestalten
in der Gesellschaft, die sich unter Namen wie ›Milner Gruppe‹, ›The Round Table‹ und ›The Royal
Institute of International Affairs‹
weiter ausbreitete. Ihren Nachwuchs holten sich diese Kreise hauptsächlich aus
drei Universitäten von Oxford, den Hochschulen von All Souls, Balliol und New
College.
Wie die US-Autorin und Anwältin Ellen Hodgson Brown [14] schreibt, »war Quigley selbst ein Insider, der
nicht nur von der von ihm als die ›internationalen
Bankiers‹ bezeichneten mächtigen
Clique gefördert wurde, sondern seine Glaubwürdigkeit wird noch dadurch
unterstrichen, daß er die politischen Ziele dieser Bankiers unterstützte. So
schreibt Quigley wörtlich: ›Ich weiß um die Machenschaften dieses
Netzwerks, weil ich es seit 20 Jahren untersucht habe und Anfang der 1960er
Jahre sogar zwei Jahre lang seine Papiere und Geheimakten einsehen durfte. Ich
hege keine Feindschaft gegen dieses Netzwerk oder gegen die meisten seiner
Ziele; die meiste Zeit meines Lebens habe ich dieser Gruppe und vielen ihrer
Institutionen nahe gestanden. Generell liegt der hauptsächliche
Meinungsunterschied zwischen diesem Netzwerk und mir darin, daß es unbekannt
bleiben will, und ich dagegen glaube, daß seine Rolle in der Geschichte so
bedeutend ist, daß sie bekannt sein sollte‹.«
»Viele Jahre lang«, legt
Brown ferner dar, »hat die
BIZ, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, kaum Aufsehen erregt und
ihre Geschäfte hinter den Kulissen in einem ehemaligen Hotel abgewickelt. Dort
wurden die Entscheidungen vorbereitet und getroffen, Währungen abzuwerten oder
zu verteidigen, den Goldpreis festzusetzen, Banken, die ›offshore‹, also
außerhalb der Gerichtsbarkeit agierten, zu regulieren, und schließlich auch die
kurzfristigen Zinsraten anzuheben oder zu senken. Im Jahre 1977 gab die BIZ
jedoch ihre Anonymität auf und bezog in Basel eine Zentrale, in der sie
effizienter arbeiten konnte. Heute genießt die BIZ den Status einer Regierung:
Sie hat Immunität, zahlt keine Steuern und verfügt sogar über ihre eigene
private Polizei. Sie steht, wie von Mayer Rothschild vorausgesehen,
über dem Gesetz.«
Brown zitiert
in ihrem Artikel Joan Veon, die 2003 in einem Artikel unter der
Überschrift: ›The Bank for
International Settlements Calls for Global Currency‹ [15] folgendes darlegt: »Die BIZ ist der
Ort, an dem sich alle Zentralbanken der Welt treffen, um die globale Ökonomie
zu analysieren und festzulegen, welchen Weg sie als nächsten einschlagen
werden, um noch mehr Geld in ihre Taschen fließen zu lassen, denn sie
kontrollieren die gesamte sich im Umlauf befindliche Geldmenge und legen fest,
welchen Zinssatz sie von Regierungen und Banken verlangen, die sich Geld von
ihnen borgen. Wenn man versteht, daß die BIZ die Fäden im Weltwährungssystem
zieht, dann versteht man, daß diese Bankiers die Macht haben, in einem
bestimmten Land einen Finanzboom oder einen Finanzkollaps zu erzeugen. Wenn ein
solches Land nicht das tut, was die Geldverleiher von ihm verlangen, dann
brauchen sie nur die Währung dieses Landes zu verkaufen.«
Fakten dieser Art leiten unmittelbar zu der bereits
verschiedentlich auf politonline veröffentlichten Aussage des vormaligen
IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn [16]
über, der 2010 in seiner Rede auf einer Konferenz der EZB in Frankfurt am Main am 20.
November deutlich gemacht hat, dass es das Ziel der Banken ist, die Regierungen
ganz zu entmachten. Da die verschiedenen nationalen Interessen ›notwendigen‹ Entscheidungen im Wege stünden, müsse
›das Zentrum‹, d.h. die supranationale EU-Kommission und die EZB, die Macht
übernehmen. ›Es ist Zeit für einen Kurswechsel. Länder müssen bereit sein, mehr
Befugnisse an das Zentrum abzutreten‹. Er appellierte an
die EU-Länder, ›ihr letztes Vorrecht, nämlich den
Staatshaushalt, aufzugeben.‹ Nicht,
dass dies je einen unserer Volksvertreter zu Taten aufgeschreckt hätte. Und
diese Absichten sind gedruckt, und keineswegs geheim. Hier lässt sich nur
noch nahtlos anfügen: »Es ist fast allen Politikern völlig gleichgültig,
was die Bevölkerung will. Die wirklich wichtigen Entscheidungen fallen im Hintergrund und nie in den
Parlamenten. Den Menschen werden Politshows vorgeführt, ein
Demokratietheater, das sie auch noch selbst zu finanzieren haben. Und die, die
an den Töpfen sitzen, können sich ungeniert bedienen, machen sie doch auch die
Gesetze, und so ist eigentlich alles ›rechtens‹, ein
Rechtsstaat also.« [17] Zu diesem Brüsseler ›Zentrum‹ vermerkt Prof. Dr. Eberhard Hamer, der Leiter des
Mittelstandsinstituts in Hannover: »Die mit der Globalisierung einhergehende
Zentralisierung der politischen Macht hat also in den vergangenen 30 Jahren die
Demokratie bei uns und vielen anderen Staaten weitgehend ausgehöhlt, nämlich
die Staaten entstaatlicht, die Völker ›multikultiviert‹, die
Parlamente entmachtet, den Staaten immer mehr Souveränitäts- und Hoheitsrechte
entzogen und sie dafür mit supranationalen und internationalen Regelungen, die nicht den Wünschen der Bevölkerung,
sondern den Interessen von supranationalen Funktionären und Machtgruppen
entsprachen, neu geordnet.« [18]
»Seit Jahrzehnten«, so Marcus B. Klöckner
in der ›Jungen
Welt‹,
»ist zu beobachten, wie sich der
politische Formierungsprozeß nicht mehr nur in den dafür vorgesehen
Institutionen vollzieht, sondern sich stattdessen in elitäre Gruppierungen
verlagert, die fernab des öffentlich Sichtbaren agieren. Innerhalb solcher
Elitezirkel wie die ›Bilderberger‹ kommt es zu einem
enormen Zusammenfluß von Handlungsmacht. Diese läßt sich dann durch die
Kontakte, die bei den Konferenzen zustande kommen, potenzieren. Dadurch wird es
möglich, daß bestimmte Ideen, Konzepte und Vorschläge, die bei den Treffen
unterbreitet werden, von den Teilnehmern nach außen, in die Politik bzw. in die
Medien getragen werden können, bis sie schließlich zur ›Programmatik‹ werden, ohne daß ein
Außenstehender nachvollziehen kann, woher diese stammt.« [19] George Wald, US-Nobelpreisträger
für Biologie, meinte: »Ich glaube nicht, daß
in der westlichen Welt die Regierungen wirklich regieren. Ich glaube, sie
dienen als Handlanger großer finanzieller und
industrieller Mächte.«
Nicholas Murray Butler, der 1931 gemeinsam mit
Jane Addams mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde und sowohl Präsident
der Columbia University als auch der Stiftung ›Carnegie Endowment for International Peace‹ war, sagte einmal: »Die Welt besteht aus 3
Klassen von Menschen, nämlich einer äußerst
kleinen Gruppe, die alles entscheidet, eine etwas größere,
welche wahrnimmt, wie die Dinge laufen und schließlich
die überwältigende Mehrheit derjenigen, die keine Ahnung hat, was vor sich
geht.«
Und das gilt unverändert bis zum heutigen Zeitpunkt.
Leider.
d.auerbach@gmx.ch
[1] https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/katastrophe-und-hoffnung/autor/carroll-quigley/ ›Katastrophe
und Hoffnung - Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit‹ von Andreas Bracher und Carroll Quigley ISBN: 3907564421 / 3-907564-42-1
[2] https://www.exlibris.ch/de/buecher-buch/deutschsprachige-buecher/carroll-quigley/tragoedie-und-hoffnung/id/9783864452628 Carroll Quigley ›Tragödie
und Hoffnung - Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit‹ Kopp Verlag 2016 - 978-3-86445-262-8
[3] [3] Siehe hierzu https://en.wikipedia.org/wiki/Phyllis_Schlafly
[4] Siehe
hierzu http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1817 2. 10. 2011 Rettungsschirm - Alle Briefe umsonst: für
immer verschuldet - Von Doris Auerbach
[5] http://info.kopp-verlag.de/news/und-morgen-ganz-eurasien-der-ausbau-der-us-brueckenkoepfe.html 18. 11. 09
Und morgen ganz Eurasien – der Ausbau der US-Brückenköpfe – Von Wolfgang
Effenberger
[6] http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/57059 2. 11. 2007
- Staatsräson
[7] http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5536249cda1.0.html 30. 6. 12 Im Dienst der Vereinigten
Staaten - Von Thorsten Hinz
[8] http://www.zeitgeist-online.de/exklusivonline/dossiers-und-analysen/632-das-guttenberg-dossier-teil-2.html 15. 5. 2009 Das Guttenberg-Dossier - Teil 2: Guttenberg, der ›Junge Führer‹ – Die Atlantik- Brücke und ihr Young-Leaders-Programm - Von Friederike Beck
[9] Strategic Alert, Jahrgang 22, Nr. 28
vom 10. Juli http://www.ecfr.eu/council#tres
[10] Interinfo Linz Folge 424,
April 2014 Cem Özdemir in seinem Buch ›Deutsch oder nicht sein?‹
- Integration in der Bundesrepublik
[11] https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/oezdemir-unterstuetzt-anti-afd-proteste/ 20. 4. 17
Özdemir unterstützt Anti-AfD-Proteste
[12] Dieter
Rüggebergs ›Geheimpolitik - Der
Fahrplan zur Weltherrschaft‹; Seite
210 -
Rüggeberg – Verlag Postfach 13
08 44 D-42035 Wuppertal ISBN 3-921338-15-8
[13] Carroll
Quigley: ›The Anglo-American
Establishment‹ Books in Focus New
York 1981
[14] http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/wirtschaft-und-finanzen/ellen-brown/der-turmbau-zu-basel-geheimplaene-fuer-eine-globa.html 21. 4. 2009
Der Turmbau zu Basel: Geheimpläne für eine globale Währung -
Ellen Brown
[15] Joan Veon, »The Bank for
International Settlements Calls for Global Currency« News with Views 26th August, 2003
[16] Strategic Alert, Jahrgang 24, Nr. 47 vom 24.
November 2010
[17] Interinfo
Linz Folge 6 vom Juni 2007
[18] Schweizerzeit Nr. 14 vom 2. Juni
2006
[19]
http://www.jungewelt.de/2008/06-04/038.php
4.6.08 Die Kulissenschieber Wenn die Bilderberger-Gruppe zur
jährlichen Konferenz einlädt, kommt das »Who’s who« der Geostrategen zusammen.
Dieses Mal trifft sich der Elitezirkel in den USA - Von Marcus B. Klöckner
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