Al-Quds - Die ewige Hauptstadt Palästinas 17.12.2017 23:02
Vorgeschichte - Die 3000-Jahre-Lüge ist lediglich eine Fabel
zionistischerPhantasien. Im Jahr 1993 wurde Netanjahu zum Chef des zionistischen
rechtsgerichteten Likud-Blocks und folglich zum Oppositionsführer gewählt. Ende
1995 wurde er - Premierminister Israels
in spe für die Wahlen 1996 - als
Gastredner von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin eingeladen. An
diesem Abend war ich auch anwesend. Der als notorischer Lügner bekannte Likud-Chef
Netanjahu begann, wie üblich, mit seiner Geschichtsklitterung; dies auf eine
Weise, daß alle Historiker und Geschichtsforscher erblaßt wären, hätten sie
seine Ausführungen zur Geschichte Jerusalems gehört. Unter anderem phantasierte
und faselte er davon, daß Jerusalem erst seit David - also lediglich 3.000 Jahre alt - und immer jüdisch gewesen sei.
Am
Ende des Vortrags erklärte der Moderator, es stünden lediglich 20 Minuten zur
Diskussion zur Verfügung. Just meldete ich mich als erster zu Wort. Ich wollte
vom Redner wissen, worauf sein ›tiefgründiges‹ historisches ›Wissen‹ basiere. Der
Polemiker und selbsternannte ›Historiker
und Geschichtsforscher‹ holte aus,
so daß keiner der Anwesenden nachvollziehen konnte, was er eigentlich sagen
wollte. Er bekräftigte seine blödsinnigen Thesen, indem er sich zwischendurch
auf Mark Twain alias Samuel Langhorne Clemens bezog. Was Mark Twain mit der
Geschichte Palästinas zu tun hat, blieb sein Geheimnis und keiner der
Anwesenden konnte nachvollziehen, was er damit sagen wollte. Zu allem Überfluß
nahm er die zur Verfügung stehenden 20 Minuten für sein Geschwätz in Anspruch.
Er wollte sicherlich keine kritischen Fragen, die ihn in Verlegenheit bringen
können hätten, mehr beantworten. Für mich war es unerläßlich, dieses
Lügen-Geschwätz nicht im Raum stehen zu lassen. Der Diskussionsleiter lehnte dies
wegen des engen Terminplans zunächst ab. Als ich aber massiv auftrat und
entgegnete, dieser Blödsinn könne nicht unwidersprochen bleiben, gewährte er
mir die Zeit für ein paar Sätze.
Ich zitierte einen Artikel von Armin Wertz aus dem ›Kölner Stadtanzeiger‹ vom 29./30. Juli 1995: ›Mit David fing nicht alles an‹. Hieraus: »Jerusalem ist eben nicht 3000 Jahre alt. Die 5000
Jahre alten sogenannten Ebla-Tafeln (Die
Tontafeln von Ebla, https://de.wikipedia.org/wiki/Ebla), die in der Nähe
von Aleppo gefunden wurden, erwähnen zum ersten Mal einen Ort, der nach dem
kanaanitischen Gott des Abendsterns Salem benannt war. Auf 4000 Jahre alten
Scherben aus Ägypten tauchte erstmals der Name Urushalem auf (Canaanite
Phoenician Jerusalem, Urushalim,) was soviel wie ›Gründung des Gottes Salem‹ bedeutet. Jerusalem ist ein Dorf, vor 2.500
Jahren v. Chr. auf einem Hügel errichtet. ..… Um diese Zeit, so berichtet die
Genesis, traf Melchisedek, der König von Salem, Abraham und segnete ihn (Gen.
14, 18). Als David schließlich um 1.000 v. Chr. Salem den Jebusitern, einem
kanaanitischen Stamm, entriß und zur Hauptstadt seines Reiches machte,
verwechselten die Hebräer den Namen Salem mit dem hebräischen Wort Shalom, das
Friede bedeutet: So wurde aus dem alten Urushalem oder Salem die Stadt des
Friedens – Yerushalavim.« Als
Abraham um 1.800 v. Chr. nach Kanaan kam, regierte der Kanaaniter König
Melchisedek bereits in Jerusalem.
Der Geschichtserfinder Netanjahu ging nicht mehr
darauf ein und verließ fluchtartig den Saal. Diese Geschichte ist kennzeichnend
für die zionistische Lüge. Al-Quds ist
die ewige Hauptstadt der Palästinenser - damals und heute.
Siehe hierzu ›Die
Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit‹ sowie ›Die Erfindung des Jüdischen Volkes‹ des an der Universität Tel Aviv lehrenden
israelischen Historikers Shlomo Sand.
Die Balfour-Deklaration II Der US-Kongreß entschied bereits 1995, die US-Botschaft nach
Jerusalem zu verlegen. Keiner der Präsidenten der USA hat es gewagt, diese
schwerwiegende Entscheidung zu verwirklichen, bis ein konfuser, ich-bezogener
Präsident, um die Gunst der zionistischen Lobby zu erhaschen und um seinem
jüdischen Schwiegersohn und seiner konvertierten Tochter zu gefallen, voll ins
Fettnäpfchen tappte und seine seismographischen Schwingungen, seine ›sogenannte Unterschrift‹, unter diesen Beschluß kritzelte.
Wir stehen heute, genau nach 100 Jahren, vor einer
zweiten, von einem Ignoranten namens Donald Trump ausgesprochenen Deklaration.
In dieser versucht er, dem antijüdischen Lord Balfour nachzueifern, indem er
Al-Quds zur Hauptstadt des zionistischen Retortengebildes Israel erklärt und
die Verlegung der US-Botschaft nach dorthin veranlaßt. Das bedeutet die totale
Elimination Palästinas. Nichtsahnend, daß er damit die Büchse der Pandora geöffnet
hatte. Er hat nicht mit der Reaktion und Aufwallung der Volksmassen nicht nur
in Palästina, in der arabischen und islamischen Welt, sondern auch weltweit und
sogar in Amerika vor dem Weißen Haus, gerechnet.
Diese Entscheidung hat auf der internationalen Ebene einen
tiefen Riss verursacht und die Staatengemeinschaft tief gespalten - USrael
und Kollaborateure in der arabischen Welt, Saudi-Arabien, die Emirate und
Bahrain auf der einen, die übrige Welt auf der anderen Seite. Trump glaubte,
der Boden sei durch die Konflikte in der Region für seine Entscheidung fruchtbar;
so hatte er auch zwei Wochen vor seinem Vorhaben die Verräter im arabischen
Lager, wie Salman und dessen Sohn
Mohammed, al-Sisi von Ägypten, Abdullah von Jordanien und ›Präsident‹ Abbas, wohlgemerkt
nicht konsultiert, sondern nur informiert, nicht wissend, daß diese
Quislinge bei den Volksmassen längst entlarvt sind. Die Büchse der Pandora ist
geöffnet. Diese Entscheidung hat alle Resolutionen der Weltgemeinschaft und das
Völkerrecht verhöhnt und zertrümmert. Und so ließ die Antwort nicht lange auf
sich warten; sie kam postwendend am nächsten Tag. Der UNO-Sicherheitsrat
verurteilte Trumps einseitige Aktion - gegen die US-Stimme.
Der Zweck des Vorhabens unterscheidet Balfour und
Trump voneinander. Der erstgenannte wollte keine Juden mehr in England haben.
Und genauso, wie die Entdeckerfahrten ab dem 15. Jahrhundert von Anfang an
letztlich einem ethisch minderwertigen Zweck dienten, nämlich den Rest der Welt
mit vorgehaltener Waffe für Europas Krisen bezahlen zu lassen, so diente auch
das zionistische Projekt von Anfang an einem verwerflichen Zweck, nämlich dem,
Europa ›judenfrei‹ zu machen, dergestalt, daß die
christlichen Europäer den jüdischen Europäern die Möglichkeit gaben, auf Kosten
der Palästinenser - den wahren
Nachfahren der antiken Juden, wie es Shlomo Sand, auf älteren Forschungsergebnissen aufbauend, darlegt
- einen Staat zu gründen, in dem sie
nach eigenem Gutdünken und Herzenslust schalten und walten konnten; außerhalb
Europas, versteht sich.
Also kann Israel gar nicht anders, als so zu handeln,
wie es das tut. Andernfalls, wenn es den Palästinensern gegenüber nicht
rassistisch wäre, würde es den ganzen Zionismus ad absurdum führen. Das darf
freilich nicht bedeuten, daß wir davor die Augen zu verschließen hätten, nach der
Devise: ›Der Jude
unter den Staaten (wie Israel von Broder genannt wurde und wird) muß halt so
handeln, weil er der Jude unter den Staaten ist; also wäre es antisemitisch,
sich daran zu stören.‹
Das Gute daran Man könnte auch
positive Teile aus dieser Entscheidung ziehen, nämlich, daß das marginalisierte
Palästinaproblem an die Spitze der politischen Agenda katapultiert worden ist
und dem Osloer ›Friedensprozeß‹ den Todesstoß gibt. Abbas ist nun unter enormen
Druck, die Sicherheitskoordination mit Israel aufzukündigen. Auch Verhandlungen
sind endgültig passé. Bei dieser Gelegenheit erscheint es unerläßlich zu
erwähnen, daß nach 24
Jahren gescheiterter Verhandlungen, die keinen Nutzen, sondern nur Nachteile
wie Landraub, mehr Siedlungen und vieles mehr brachten, es an der Zeit ist zu
sagen: Wir machen Platz für andere.
Abbas denkt aber gar nicht daran, bis er Palästina den Gnadenschuß gegeben
hat. Aber die Volksmassen werden ihm dieses Mal dazu keine Gelegenheit mehr
geben. Auch Jordanien und Ägypten müssen handeln und die diplomatischen
Beziehungen zu Israel abbrechen oder zumindest einfrieren und ihre Botschafter
aus Tel Aviv abziehen. Eine einzige Alternative bleibt: Der Widerstand, auch
der bewaffnete. Was man mit Gewalt genommen hat, kann man nur mit Gegengewalt
zurückbekommen. Denn es gibt keine Zwei-Staatenlösung, es gibt nur einen
demokratischen Staat Palästina, für all seine Bürger, Muslime, Christen und
Juden, nur nicht für Zionisten und Siedler. Es gibt auch kein West- und
Ost-Jerusalem, es gibt nur ein Al-Quds. Für ein zionistisches Retortengebilde
Israel gibt es keinen Platz. Es muß auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt
werden.
Die Buraq Mauer Die Zionisten halluzinierten und begannen mit der
Balfour-Deklaration des Jahres 1917, die Buraq-Mauer, die Westmauer der Al-Aqsa-Moschee,
als ihre ›Klagemauer‹ zu bezeichnen. Deswegen gab es stets Zündstoff
zwischen Muslimen und Juden. Im Jahre 1929 gab es Streiks, Aufstände und Unruhen
in vielen Städten Palästinas gegen die Weißbücher Großbritanniens - diese sind eine offizielle Grundsatzerklärung
der britischen Regierung - und die
Ansprüche auf die Klagemauer, bei denen 133 Juden und 116 Araber vor allem von
Briten getötet wurden. Jedes Palästina betreffende Weißbuch bekam den Namen des
jeweiligen Kolonialministers: ›Churchill-Weißbuch‹ 1922; ›Passfield-Weißbuch‹ 1930; ›MacDonald-Weißbuch‹ 1939. Im selben Jahr, während des britischen
Mandats über Palästina, stellte eine ebenso objektive wie unparteiische internationale
Untersuchungskommission, die von dem ehemaligen schwedischen Außenminister
Eliel Löfgren angeführt war, fest, daß es sich bei der sogenannten ›Klagemauer‹ lediglich
um die muslimische Buraq-Mauer handelt, und diese sei einzig und allein
Eigentum der Muslime. Im Jahr 1930 sandte die Kommission nach Anhörung beider
Seiten und Auswertung aller Dokumente, jüdische und arabische, einen Bericht an
den Völkerbund, in dem ohne jeden Zweifel dokumentiert wurde, daß die Buraq-Mauer
eindeutig ein Besitz der Muslime sei. Im Bericht steht, daß die westliche Wand der Al-Aqsa-Moschee,
die al-Buraq-Mauer, ein unteilbarer Teil des Territoriums des ›Al-Haram Al-Sharif‹ - der Al-Aqsa Moschee und des Felsendoms
- ist. Diese sind ohne Zweifel Eigentum
des Islamischen Waqf (Stiftung). Fakt ist, daß Juden, sprich Zionisten, keinen Anspruch auf
die sogenannte Klagemauer haben. Die Klagemauer, die es nicht gibt, kann den
Juden gar nicht heilig sein. Lediglich der ›zionistische
Gott‹ hat die
muslimische Buraq-Mauer in eine Klagemauer umbenannt und für die Juden
geheiligt, also heiliggesprochen, damit die Zionisten ihrem zerstörten und angeblichen
›Salomon-Tempel‹ nachweinen und ihn wieder auf dem Tempelberg errichten
können.
Die Phantasien der Zionisten kann man nur als einen
Treppenwitz zionistischer Geschichte bezeichnen. Auch Trump, als erster
US-Präsident, hat die Mauer besucht und einen frommen Wunsch eingesteckt,
wahrscheinlich, daß er die Wahlperiode übersteht. Wir werden die Geschichte der
muslimischen Buraq Mauer etwas näher beleuchten, damit es auch die letzten
Zionisten endlich begreifen.
Professor Mutawakel Taha von der Universität Al-Najah
in Nablus hat in einer Studie aus dem Jahr 2011 nachgewiesen, daß Israel
mit dieser Fälschung und Täuschung bisher leider Erfolg hatte. Israel
beabsichtigt, die Al-Aqsa Moschee zum Einsturz zu bringen, damit es seinen
erfundenen Tempel an deren Stelle errichten kann. Diese Studie bestätigt
detailliert die oben erwähnten Fakten. Wir fügen noch die Tatsche hinzu, daß seit dem
Sechs-Tage-Krieg 1967 eine große Schar israelischer Archäologen damit begonnen
hat, nach Spuren des angeblichen
zerstörten Tempels von Salomon auf dem ›Tempelberg‹ zu graben. Es wurden unendlich viele Tunnels unter der Al-Aqsa
Moschee gegraben. Nie ist auch nur eine einzige Spur, die auf einen jüdischen
Tempel hinweisen könnte, bis heute gefunden worden. Aber die Al-Aqsa Moschee
ist durch die Grabungen bedroht und droht
einzustürzen. Das ist ganz sicher das erklärte Ziel der Zionisten.
Schlußwort Die durch die Außenminister vertretene Arabische Liga,
nur noch Schatten ihrer selbst, hat sich versammelt, und - wie
immer: Ergebnislos, paralysiert, untätig und bedeutungslos. Null Komma Null,
daher vernachläßigbar. Der
libanesische Außenminister, der einzige mutige Mann bei dem Treffen, Gebran
Bassil, hat den verachtenswerten Minister-Schafen sehr deutlich und stolz die
Leviten gelesen. Aber Tote kann man nicht wieder zum Leben erwecken. Lieber
fliegt der Verbrecher Mohammed bin Salman al-Saud mehrmals täglich nach Jemen,
um dort Kinder, Frauen und Unschuldige zu morden und die alte Kulturwelt zu
zerstören und zu verwischen. Bin Salman gibt bis jetzt nicht auf, Mahmoud Abbas
den zionistischen Jahrhundert-Deal, die ›Elimination
Palästinas‹, unterzujubeln.
Mahmoud Abbas und seine Leute sind inzwischen ›vermodert‹. Sie müssen
endlich, nachdem sie mit ihrer Verhandlungsstrategie ein Viertel Jahrhundert
lang völlig gescheitert sind und das Meiste von Palästina verschachert haben,
den Weg frei machen.
Was getan werden muß Ägypten und Jordanien müssen die diplomatischen
Vertretungen schließen. Die Bauchkriecher, Saudi-Arabien, Bahrain und die
Emirate, müssen auf die Müllkippe; Mahmoud Abbas muß die tote Leiche ›Osloer-Friedensprozeß‹ und sich selbst begraben; jede
Sicherheitskoordination mit Israel beenden; die Anerkennung des zionistischen
Gebildes zurückziehen; die Rolle der USA als ›ehrlicher
fairer Makler und Vermittler‹ endgültig
im Sondermüll entsorgen, jede Art von Verhandlungen strikt ablehnen und last
but not least, muß er selbst, mitsamt seiner Bande, verschwinden. Sie sind unerträglich
geworden.
Kurz vor Fertigstellung dieses Beitrags hat Hassan
Nasrallah eine strategische Grundsatzrede gehalten, die die Fatah-Riege um
Abbas wachgerüttelt hat. Man hat die Schließung des Büros in Washington und einen
Totalboykott gegen die USA angekündigt.
Free Palestine for ever, Al-Quds und Palästina sind
eins. Al-Quds ist die Hauptstadt Palästinas in alle Ewigkeit.
Ein Palästina, wo alle gleich sind, den Palästinensern,
den Muslimen, den Christen und Juden. Keiner darf wegen seiner Abstammung,
Hautfarbe, Muttersprache, Religion oder Geschlecht bevorzugt oder diskriminiert
werden. Die Schaffung des zionistisch-rassistischen Siedler-Retortengebildes
ist völkerrechtswidrig und gehört abgeschafft. Es gibt keine 67er Grenzen.
Palästina wird nicht geteilt. Kein Platz in Palästina
für Zionisten!
Dr. Izzeddin Musa Wachtberg, den 12. Dezember 2017
Zu Netanjahu siehe
Ein
Junge namens Bibi - Von Uri Avnery
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