Al-Quds - Die ewige Hauptstadt Palästinas

Vorgeschichte - Die 3000-Jahre-Lüge ist lediglich eine Fabel

zionistischerPhantasien. Im Jahr 1993 wurde Netanjahu zum Chef des zionistischen rechtsgerichteten Likud-Blocks und folglich zum Oppositionsführer gewählt. Ende 1995 wurde er  - Premierminister Israels in spe für die Wahlen 1996 -  als Gastredner von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin eingeladen. An diesem Abend war ich auch anwesend. Der als notorischer Lügner bekannte Likud-Chef Netanjahu begann, wie üblich, mit seiner Geschichtsklitterung; dies auf eine Weise, daß alle Historiker und Geschichtsforscher erblaßt wären, hätten sie seine Ausführungen zur Geschichte Jerusalems gehört. Unter anderem phantasierte und faselte er davon, daß Jerusalem erst seit David  - also lediglich 3.000 Jahre alt -  und immer jüdisch gewesen sei. 

Am Ende des Vortrags erklärte der Moderator, es stünden lediglich 20 Minuten zur Diskussion zur Verfügung. Just meldete ich mich als erster zu Wort. Ich wollte vom Redner wissen, worauf sein tiefgründiges historisches Wissen basiere. Der Polemiker und selbsternannte Historiker und Geschichtsforscher holte aus, so daß keiner der Anwesenden nachvollziehen konnte, was er eigentlich sagen wollte. Er bekräftigte seine blödsinnigen Thesen, indem er sich zwischendurch auf Mark Twain alias Samuel Langhorne Clemens bezog. Was Mark Twain mit der Geschichte Palästinas zu tun hat, blieb sein Geheimnis und keiner der Anwesenden konnte nachvollziehen, was er damit sagen wollte. Zu allem Überfluß nahm er die zur Verfügung stehenden 20 Minuten für sein Geschwätz in Anspruch. Er wollte sicherlich keine kritischen Fragen, die ihn in Verlegenheit bringen können hätten, mehr beantworten. Für mich war es unerläßlich, dieses Lügen-Geschwätz nicht im Raum stehen zu lassen. Der Diskussionsleiter lehnte dies wegen des engen Terminplans zunächst ab. Als ich aber massiv auftrat und entgegnete, dieser Blödsinn könne nicht unwidersprochen bleiben, gewährte er mir die Zeit für ein paar Sätze.

Ich zitierte einen Artikel von Armin Wertz aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 29./30. Juli 1995: Mit David fing nicht alles an. Hieraus: »Jerusalem ist eben nicht 3000 Jahre alt. Die 5000 Jahre alten sogenannten Ebla-Tafeln (Die Tontafeln von Ebla, https://de.wikipedia.org/wiki/Ebla), die in der Nähe von Aleppo gefunden wurden, erwähnen zum ersten Mal einen Ort, der nach dem kanaanitischen Gott des Abendsterns Salem benannt war. Auf 4000 Jahre alten Scherben aus Ägypten tauchte erstmals der Name Urushalem auf (Canaanite Phoenician Jerusalem, Urushalim,)  was soviel wie Gründung des Gottes Salem bedeutet. Jerusalem ist ein Dorf, vor 2.500 Jahren v. Chr. auf einem Hügel errichtet. ..… Um diese Zeit, so berichtet die Genesis, traf Melchisedek, der König von Salem, Abraham und segnete ihn (Gen. 14, 18). Als David schließlich um 1.000 v. Chr. Salem den Jebusitern, einem kanaanitischen Stamm, entriß und zur Hauptstadt seines Reiches machte, verwechselten die Hebräer den Namen Salem mit dem hebräischen Wort Shalom, das Friede bedeutet: So wurde aus dem alten Urushalem oder Salem die Stadt des Friedens – Yerushalavim.« Als Abraham um 1.800 v. Chr. nach Kanaan kam, regierte der Kanaaniter König Melchisedek bereits in Jerusalem.

Der Geschichtserfinder Netanjahu ging nicht mehr darauf ein und verließ fluchtartig den Saal. Diese Geschichte ist kennzeichnend für die zionistische  Lüge. Al-Quds ist die ewige Hauptstadt der Palästinenser - damals und heute.

Siehe hierzu Die Erfindung des Landes Israel: Mythos und Wahrheit sowie Die Erfindung des Jüdischen Volkes des an der Universität Tel Aviv lehrenden israelischen Historikers Shlomo Sand.

Die Balfour-Deklaration II 
Der US-Kongreß entschied bereits 1995, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Keiner der Präsidenten der USA hat es gewagt, diese schwerwiegende Entscheidung zu verwirklichen, bis ein konfuser, ich-bezogener Präsident, um die Gunst der zionistischen Lobby zu erhaschen und um seinem jüdischen Schwiegersohn und seiner konvertierten Tochter zu gefallen, voll ins Fettnäpfchen tappte und seine seismographischen Schwingungen, seine sogenannte Unterschrift, unter diesen Beschluß kritzelte.

Wir stehen heute, genau nach 100 Jahren, vor einer zweiten, von einem Ignoranten namens Donald Trump ausgesprochenen Deklaration. In dieser versucht er, dem antijüdischen Lord Balfour nachzueifern, indem er Al-Quds zur Hauptstadt des zionistischen Retortengebildes Israel erklärt und die Verlegung der US-Botschaft nach dorthin veranlaßt. Das bedeutet die totale Elimination Palästinas. Nichtsahnend, daß er damit die Büchse der Pandora geöffnet hatte. Er hat nicht mit der Reaktion und Aufwallung der Volksmassen nicht nur in Palästina, in der arabischen und islamischen Welt, sondern auch weltweit und sogar in Amerika vor dem Weißen Haus, gerechnet.

Diese Entscheidung hat auf der internationalen Ebene einen tiefen Riss verursacht und die Staatengemeinschaft tief gespalten  -  USrael und Kollaborateure in der arabischen Welt, Saudi-Arabien, die Emirate und Bahrain auf der einen, die übrige Welt auf der anderen Seite. Trump glaubte, der Boden sei durch die Konflikte in der Region für seine Entscheidung fruchtbar; so hatte er auch zwei Wochen vor seinem Vorhaben die Verräter im arabischen Lager, wie  Salman und dessen Sohn Mohammed, al-Sisi von Ägypten, Abdullah von Jordanien und Präsident Abbas, wohlgemerkt nicht konsultiert, sondern nur informiert, nicht wissend, daß diese Quislinge bei den Volksmassen längst entlarvt sind. Die Büchse der Pandora ist geöffnet. Diese Entscheidung hat alle Resolutionen der Weltgemeinschaft und das Völkerrecht verhöhnt und zertrümmert. Und so ließ die Antwort nicht lange auf sich warten; sie kam postwendend am nächsten Tag. Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte Trumps einseitige Aktion - gegen die US-Stimme.

Der Zweck des Vorhabens unterscheidet Balfour und Trump voneinander. Der erstgenannte wollte keine Juden mehr in England haben. Und genauso, wie die Entdeckerfahrten ab dem 15. Jahrhundert von Anfang an letztlich einem ethisch minderwertigen Zweck dienten, nämlich den Rest der Welt mit vorgehaltener Waffe für Europas Krisen bezahlen zu lassen, so diente auch das zionistische Projekt von Anfang an einem verwerflichen Zweck, nämlich dem, Europa judenfrei zu machen, dergestalt, daß die christlichen Europäer den jüdischen Europäern die Möglichkeit gaben, auf Kosten der Palästinenser  - den wahren Nachfahren der antiken Juden, wie es Shlomo Sand, auf älteren  Forschungsergebnissen aufbauend, darlegt -  einen Staat zu gründen, in dem sie nach eigenem Gutdünken und Herzenslust schalten und walten konnten; außerhalb Europas, versteht sich.

Also kann Israel gar nicht anders, als so zu handeln, wie es das tut. Andernfalls, wenn es den Palästinensern gegenüber nicht rassistisch wäre, würde es den ganzen Zionismus ad absurdum führen. Das darf freilich nicht bedeuten, daß wir davor die Augen zu verschließen hätten, nach der Devise: Der Jude unter den Staaten (wie Israel von Broder genannt wurde und wird) muß halt so handeln, weil er der Jude unter den Staaten ist; also wäre es antisemitisch, sich daran zu stören.‹   

Das Gute daran  
Man könnte  auch positive Teile aus dieser Entscheidung ziehen, nämlich, da
ß das marginalisierte Palästinaproblem an die Spitze der politischen Agenda katapultiert worden ist und dem Osloer Friedensprozeß den Todesstoß gibt. Abbas ist nun unter enormen Druck, die Sicherheitskoordination mit Israel aufzukündigen. Auch Verhandlungen sind endgültig passé. Bei dieser Gelegenheit erscheint es unerläßlich zu erwähnen, daß nach 24 Jahren gescheiterter Verhandlungen, die keinen Nutzen, sondern nur Nachteile wie Landraub, mehr Siedlungen und vieles mehr brachten, es an der Zeit ist zu sagen: Wir machen  Platz für andere. Abbas denkt aber gar nicht daran, bis er Palästina den Gnadenschuß gegeben hat. Aber die Volksmassen werden ihm dieses Mal dazu keine Gelegenheit mehr geben. Auch Jordanien und Ägypten müssen handeln und die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen oder zumindest einfrieren und ihre Botschafter aus Tel Aviv abziehen. Eine einzige Alternative bleibt: Der Widerstand, auch der bewaffnete. Was man mit Gewalt genommen hat, kann man nur mit Gegengewalt zurückbekommen. Denn es gibt keine Zwei-Staatenlösung, es gibt nur einen demokratischen Staat Palästina, für all seine Bürger, Muslime, Christen und Juden, nur nicht für Zionisten und Siedler. Es gibt auch kein West- und Ost-Jerusalem, es gibt nur ein Al-Quds. Für ein zionistisches Retortengebilde Israel gibt es keinen Platz. Es muß auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden.     

Die Buraq Mauer   
Die Zionisten halluzinierten und begannen mit der Balfour-Deklaration des Jahres 1917, die Buraq-Mauer, die Westmauer der Al-Aqsa-Moschee, als ihre
Klagemauer zu bezeichnen. Deswegen gab es stets Zündstoff zwischen Muslimen und Juden. Im Jahre 1929 gab es Streiks, Aufstände und Unruhen in vielen Städten Palästinas gegen die Weißbücher Großbritanniens  - diese sind eine offizielle Grundsatzerklärung der britischen Regierung -  und die Ansprüche auf die Klagemauer, bei denen 133 Juden und 116 Araber vor allem von Briten getötet wurden. Jedes Palästina betreffende Weißbuch bekam den Namen des jeweiligen Kolonialministers: Churchill-Weißbuch 1922; Passfield-Weißbuch 1930; MacDonald-Weißbuch 1939. Im selben Jahr, während des britischen Mandats über Palästina, stellte eine ebenso objektive wie unparteiische internationale Untersuchungskommission, die von dem ehemaligen schwedischen Außenminister Eliel Löfgren angeführt war, fest, daß es sich bei der sogenannten Klagemauer lediglich um die muslimische Buraq-Mauer handelt, und diese sei einzig und allein Eigentum der Muslime. Im Jahr 1930 sandte die Kommission nach Anhörung beider Seiten und Auswertung aller Dokumente, jüdische und arabische, einen Bericht an den Völkerbund, in dem ohne jeden Zweifel dokumentiert wurde, daß die Buraq-Mauer eindeutig ein Besitz der Muslime sei. Im Bericht steht, daß die westliche Wand der Al-Aqsa-Moschee, die al-Buraq-Mauer, ein unteilbarer Teil des Territoriums des Al-Haram Al-Sharif  - der Al-Aqsa Moschee und des Felsendoms -  ist. Diese sind ohne Zweifel Eigentum des Islamischen Waqf (Stiftung). Fakt ist, daß Juden, sprich Zionisten, keinen Anspruch auf die sogenannte Klagemauer haben. Die Klagemauer, die es nicht gibt, kann den Juden gar nicht heilig sein. Lediglich der zionistische Gott hat die muslimische Buraq-Mauer in eine Klagemauer umbenannt und für die Juden geheiligt, also heiliggesprochen, damit die Zionisten ihrem zerstörten und angeblichen Salomon-Tempel nachweinen und ihn wieder auf dem Tempelberg errichten können.

Die Phantasien der Zionisten kann man nur als einen Treppenwitz zionistischer Geschichte bezeichnen. Auch Trump, als erster US-Präsident, hat die Mauer besucht und einen frommen Wunsch eingesteckt, wahrscheinlich, daß er die Wahlperiode übersteht. Wir werden die Geschichte der muslimischen Buraq Mauer etwas näher beleuchten, damit es auch die letzten Zionisten endlich begreifen.

Professor Mutawakel Taha von der Universität Al-Najah in Nablus hat in einer Studie aus dem Jahr 2011 nachgewiesen, daß Israel mit dieser Fälschung und Täuschung bisher leider Erfolg hatte. Israel beabsichtigt, die Al-Aqsa Moschee zum Einsturz zu bringen, damit es seinen erfundenen Tempel an deren Stelle errichten kann. Diese Studie bestätigt detailliert die oben erwähnten Fakten. Wir fügen noch die Tatsche hinzu, daß seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 eine große Schar israelischer Archäologen damit begonnen hat, nach Spuren des  angeblichen zerstörten Tempels von Salomon auf dem Tempelberg zu graben.  Es wurden unendlich viele Tunnels unter der Al-Aqsa Moschee gegraben. Nie ist auch nur eine einzige Spur, die auf einen jüdischen Tempel hinweisen könnte, bis heute gefunden worden. Aber die Al-Aqsa Moschee ist durch die Grabungen bedroht und droht  einzustürzen. Das ist ganz sicher das erklärte Ziel der Zionisten.

Schlußwort  
Die durch die Außenminister vertretene Arabische Liga, nur noch Schatten ihrer selbst, hat sich versammelt, und  -  wie immer: Ergebnislos, paralysiert, untätig und bedeutungslos. Null Komma Null, daher vernachläßigbar. Der libanesische Außenminister, der einzige mutige Mann bei dem Treffen, Gebran Bassil, hat den verachtenswerten Minister-Schafen sehr deutlich und stolz die Leviten gelesen. Aber Tote kann man nicht wieder zum Leben erwecken. Lieber fliegt der Verbrecher Mohammed bin Salman al-Saud mehrmals täglich nach Jemen, um dort Kinder, Frauen und Unschuldige zu morden und die alte Kulturwelt zu zerstören und zu verwischen. Bin Salman gibt bis jetzt nicht auf, Mahmoud Abbas den zionistischen Jahrhundert-Deal, die Elimination Palästinas, unterzujubeln.

Mahmoud Abbas und seine Leute sind inzwischen vermodert. Sie müssen endlich, nachdem sie mit ihrer Verhandlungsstrategie ein Viertel Jahrhundert lang völlig gescheitert sind und das Meiste von Palästina verschachert haben, den Weg frei machen.   

Was getan werden muß  
Ägypten und Jordanien müssen die diplomatischen Vertretungen schließen. Die Bauchkriecher, Saudi-Arabien, Bahrain und die Emirate, müssen auf die Müllkippe; Mahmoud Abbas mu
ß die tote Leiche Osloer-Friedensprozeß und sich selbst begraben; jede Sicherheitskoordination mit Israel beenden; die Anerkennung des zionistischen Gebildes zurückziehen; die Rolle der USA als ehrlicher fairer Makler und Vermittler endgültig im Sondermüll entsorgen, jede Art von Verhandlungen strikt ablehnen und last but not least, muß er selbst, mitsamt seiner Bande, verschwinden. Sie sind unerträglich geworden.

Kurz vor Fertigstellung dieses Beitrags hat Hassan Nasrallah eine strategische Grundsatzrede gehalten, die die Fatah-Riege um Abbas wachgerüttelt hat. Man hat die Schließung des Büros in Washington und einen Totalboykott gegen die USA angekündigt.  

Free Palestine for ever, Al-Quds und Palästina sind eins. Al-Quds ist die Hauptstadt Palästinas in alle Ewigkeit.

Ein Palästina, wo alle gleich sind, den Palästinensern, den Muslimen, den Christen und Juden. Keiner darf wegen seiner Abstammung, Hautfarbe, Muttersprache, Religion oder Geschlecht bevorzugt oder diskriminiert werden. Die Schaffung des zionistisch-rassistischen Siedler-Retortengebildes ist völkerrechtswidrig und gehört abgeschafft. Es gibt keine 67er Grenzen.

 Palästina wird nicht geteilt. Kein Platz in Palästina für Zionisten! 

Dr. Izzeddin Musa  
Wachtberg, den 12. Dezember 2017

 

Zu Netanjahu siehe

Ein Junge namens Bibi - Von Uri Avnery