Amerika missbraucht Europa - Von Stefan Baron 23.07.2022 15:32
Die USA zwingen ihre westlichen Verbündeten zum harten Vorgehen gegen Moskau. Sie wollen Russland in einem langen Ukraine-Krieg binden,
damit es China nicht stützen kann. Der Politiker Marcus Porcius Cato aus dem alten Rom ist dafür bekannt, jede seiner Reden, egal, zu welchem Thema, mit dem Satz beendet zu haben: «Ceterum censeo Carthaginem esse delendam», zu Deutsch: »Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss«. Obwohl Rom die nordafrikanische Seemacht, die lange den westlichen Teil des Mittelmeers dominierte, bereits zweimal besiegt hatte, fürchtete Cato ihr Wiedererstarken und trieb zum Dritten Punischen Krieg, in
dem der Stadtstaat schliesslich in Schutt und Asche gelegt wurde.
Der
gegenwärtige Krieg in der Ukraine erinnert an Cato und Karthago. Obwohl die
USA, und mit ihnen der Westen, Russland im Kalten Krieg und in der
anschliessenden Expansion der NATO von Fulda bis kurz vor St. Petersburg bereits
mehrfach geschwächt haben, ist ihnen die Renitenz des Landes unter Wladimir
Putin schon länger ein Dorn im Auge. Nach seinem Einmarsch in die Ukraine
wollen sie Russland nun offenbar den Rest geben. Moskau müsse »derart
geschwächt werden, dass es nie mehr einen Nachbarn überfallen kann«, lautet der
Marschbefehl des amerikanischen Verteidigungsministers Lloyd Austin. Die
deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock will Russland schlicht «ruinieren«.
Russia delenda est?
Lehren
aus Afghanistan
Der
westliche Furor gegenüber Moskau zeigt: In der Ukraine geht es um mehr als nur
um diese selbst. Um viel mehr. Washington will dort Russland endgültig besiegen
und zugleich damit einen Kollateralschaden beseitigen, den es sich im
irrationalen Überschwang seines Triumphs im Kalten Krieg mit der
fortschreitenden Ostexpansion der NATO selbst zugefügt hat, nämlich Russlands
zunehmende Abkehr vom Westen und seine Hinwendung zu China und damit das Heranwachsen einer
ernsthaften Bedrohung für Amerikas globale Vormachtstellung. George Kennan, der
Erfinder der erfolgreichen Eindämmungspolitik gegen die Sowjetunion im Kalten
Krieg, hat die Osterweiterung der transatlantischen Militärallianz als »verhängnisvollsten
Fehler der amerikanischen Aussenpolitik seit Ende des Kalten Krieges«
bezeichnet und schon 1997 bei deren erster Runde eindringlich gewarnt: Die
Expansion werde in Moskau »nationalistische, antiwestliche und militaristische
Tendenzen anheizen; sich nachteilig auf die Entwicklung der dortigen Demokratie
auswirken; die Atmosphäre des Kalten Krieges wieder herstellen und die
russische Aussenpolitik in eine Richtung treiben, die uns definitiv nicht
gefallen wird«. Genau so ist es gekommen.
Dennoch hält Washington bis heute an dem eingeschlagenen Kurs fest, missachtet weiter
die Moskau ehedem im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung – und sei es nur mündlich – gegebenen Versprechen sowie den Geist des
Zwei-plus-vier-Vertrags zur deutschen Einheit. Die USA erhöhten sogar noch ihren
Einsatz und gingen aufs Ganze. Dabei verfolgten sie eine Strategie, die der
ehemalige Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, dessen Zöglinge bis heute die
US-Aussenpolitik prägen, schon in Afghanistan einmal erfolgreich gegen Moskau
angewendet hatte. Brzezinski lockte Russland damals in eine Falle, indem er die
Taliban bei ihrem Kampf gegen das moskaufreundliche Nadschibullah-Regime in
Kabul massiv mit Waffen unterstützte, verleitete sie zum Einmarsch in das Land
am Hindukusch und zu einem kräftezehrenden Krieg.
Wie
in der Ukraine Russland, so setzt Washington China an seiner empfindlichsten
Stelle unter Druck. Nach diesem Muster provozierten die Schüler des grossen
Lehrmeisters nun Moskau, indem sie die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, die
jahrhundertelang Teil des Zarenreichs beziehungsweise der Sowjetunion gewesen
war und laut Rand Corporation, der Denkfabrik des Pentagons, Russlands ›grössten
äusseren Schwachpunkt‹ darstellt, vorantrieben.
Russland
überdehnen
Auf Drängen von US-Präsident George W. Bush erklärte das
Militärbündnis bei seinem Jahrestreffen in Bukarest 2008, die Ukraine in ihren
Kreis aufnehmen zu wollen. Deutschland und Frankreich wussten, dass für den
Kreml damit eine rote Linie überschritten wurde, und ahnten Böses. Doch für ein
Veto erwiesen sie sich als zu schwach. Mit Ach und Krach konnten sie nur noch
die Angabe eines Aufnahmedatums verhindern. Barack Obama, Bushs Nachfolger im
Weissen Haus, verfolgte das Vorhaben gleichwohl mit Hochdruck weiter und
beauftragte seinen Vize Joseph Biden höchstpersönlich mit dem Ukraine-Dossier.
Washington investierte Milliarden in das Projekt einer Loslösung der Ukraine
von Moskau. Der Aufwand sollte sich schon bald auszahlen.
Bei den Maidan-Unruhen 2014 wurde die demokratisch gewählte,
russlandfreundliche Regierung in Kiew gestürzt und mit US-Hilfe an ihrer Stelle
eine russlandfeindliche installiert. In den folgenden Jahren machte Washington
das Land de facto immer mehr zu einem Mitglied des westlichen Militärbündnisses
und damit in den Augen Moskaus zu einer existentiellen Bedrohung. Die USA
trainierten das ukrainische Militär, rüsteten es mit modernen Waffen auf und
führten im Rahmen der NATO gemeinsame Manöver durch. Im Juni 2021 bekräftigte
das Bündnis auf seinem Gipfel in Brüssel noch einmal ausdrücklich seinen
Beschluss von Bukarest.
Der
Titel einer Studie der Rand Corporation aus dem Jahr 2019 bringt auf den Punkt,
worum es Washington von Anfang an ging: ›Overextending and Unbalancing
Russia‹, Russland zu überdehnen und aus dem Gleichgewicht zu bringen. Am
besten eigne sich dazu Moskaus Achillesferse, die Ukraine. Sie gelte es ›auszunutzen‹
und Kiew ›lethal aid‹ zu geben, sprich: Waffen zu liefern. Washington hat sich deshalb auch nie dafür stark gemacht,
das von Deutschland und Frankreich herbeigeführte Minsker Abkommen mit Leben zu
erfüllen, das ein Ende des blutigen Bürgerkriegs im Osten der Ukraine und eine
föderale Struktur mit weitgehender kultureller Autonomie der russisch geprägten
Landesteile vorsah. Deutschland und Frankreich wussten, dass für den Kreml
eine rote Linie überschritten wurde. Vielmehr unterstützte das Minsker Abkommen
den damaligen Präsidenten Petro Poroschenko, der jüngst selbst erklärte, das
Abkommen nie ernst gemeint und es seinerzeit nur unterschrieben zu haben, »um
Zeit zu gewinnen«, offenbar, bis sich mit Hilfe der USA die militärischen
Kräfteverhältnisse für Kiew so verbessert hätten, dass eine Rückeroberung der
nach dem Maidan-Putsch abtrünnigen russlandfreundlichen Gebiete im Donbass - und vielleicht auch auf der Krim - möglich würde.
Wladimir
Putin wollte Kiew diese Zeit offenkundig nicht lassen. Ohne Rücksicht auf das
Völkerrecht und die Warnungen vor ernsten Konsequenzen, auch für sein eigenes
Land, zu nehmen, gab er den Befehl zum Einmarsch in die Ukraine. Wenn nicht
gezielt provoziert, so haben die USA diesen Angriff doch zumindest bewusst
riskiert. Jedenfalls passt er in ihr geopolitisches Kalkül. Obwohl eine
Pufferzone zwischen Russland und einem Verteidigungsbündnis, als das sich die NATO
selbst bezeichnet, dem Frieden durchaus dienlich erscheint, lässt Washington
von seinem Ziel einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nicht ab. Statt auf ein
möglichst rasches Ende der Kampfhandlungen hinzuarbeiten, ermutigt die
Biden-Regierung Kiew vielmehr dazu, möglichst lange weiterzukämpfen. Russland
soll in der Ukraine offenkundig dauerhaft gebunden bleiben und so bluten, dass
es als Verbündeter Pekings für die entscheidende Auseinandersetzung mit China
nicht mehr ins Gewicht fällt, die europäischen NATO-Partner es mehr oder
weniger alleine in Schach halten können und Washington sich voll dem
eigentlichen Herausforderer im Pazifik zuwenden kann.
Gleiches
Spiel in Fernost
Der
Einmarsch in die Ukraine hat Russland auf Dauer von Europa entfremdet und, wie
die Communiqués der jüngsten Gipfeltreffen von G-7 sowie der NATO
unterstreichen, die Bereitschaft der EU zementiert, die ihr von jenseits des
Atlantiks zugedachte Arbeitsteilung zu akzeptieren. Die NATO bleibt Europas archaisches
Über-Ich, der Kontinent westlicher Brückenkopf Amerikas auf der eurasischen
Landmasse. Mit ihrer Ukraine-Politik hat die EU (allen voran Deutschland) sich selbst
wirtschaftlich wie politisch schwerste Wunden zugefügt und wohl die letzte
Chance vertan, eine gewichtige eigenständige Rolle in der Weltpolitik zu
spielen.
Derweil
richten die Washingtoner Fallensteller ihre Blicke bereits verstärkt nach
Fernost. Lange Zeit haben die USA dort gleichermassen Peking davon
abgeschreckt, die Insel gewaltsam zurückzuerobern, so wie Taipeh davon, seine
Unabhängigkeit von Peking zu erklären. Doch das ändert sich gerade. Statt wie
bisher beide Seiten im Unklaren darüber zu halten, ob sie im Falle eines bewaffneten
Angriffs von Peking auf Taiwan ihr eigenes Militär in Marsch setzen würden,
lassen die USA ihre Absicht dazu immer deutlicher durchblicken. Zugleich
stärken sie Taiwans Streitkräfte und verleiten mit immer mehr Waffen und
Training China so zu einem immer aggressiveren Auftreten, das seine asiatischen
Nachbarn zunehmend verschreckt.
Kurz:
Wie in der Ukraine Russland, so setzt Washington China in Taiwan an seiner
empfindlichsten Stelle unter Druck. Reagiert Peking darauf genauso wie Moskau, dann
werden auch die Folgen genauso schlimm sein. Mindestens. [1]
Ukraine - Kein
Einlenken
Wie aus dem
Bericht von ›German
Foreign Policy‹
hervorgeht, haben sich deutsche Militärs und Wissenschaftler gegen eine Verhandlungslösung
im Ukraine-Krieg ausgesprochen, ferner für eine weitere Hochrüstung gegen Russland
und China sowie für die Vorbereitung auf einen dramatischen Erdgasmangel. Sie
fordern, den Ukraine-Krieg zur Schwächung Russlands zu nutzen, dies trotz
drohender Verelendung breiter Gesellschaftsschichten bei einem Erdgaslieferstopp.
Sowohl die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine als auch die verstärkte
Militarisierung der NATO-Ostflanke sollen den militärischen Druck auf Russland
weiter erhöhen. Der Aufruf geht mit verstärkten Vorbereitungen auf einen
möglichen Stopp russischer Erdgaslieferungen nach Europa einher. Sollte es dazu
kommen, wäre einer Analyse der ›Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft‹
[›vbw‹] zufolge mit dem Verlust von gut einem Achtel der
deutschen Wirtschaftsleistung zu rechnen; über 5.6 Millionen Arbeitsplätze
gerieten in Gefahr. Hierzu liegen mehrere Untersuchungen vor. Die Studie der ›vbw‹
von Ende Juni versucht, die Folgen eines sofortigen russischen
Exportstopps abzuschätzen.
Unter der Voraussetzung, dass gesetzlich geschützte Kunden, darunter vor allem
Privathaushalte, tatsächlich vorrangig beliefert würden, ist mit dramatischen
Einbrüchen in zentralen Branchen zu rechnen, die bis zu 50 % [Stahl, Glas] oder
immerhin 30 % ihrer Wertschöpfung [Nahrungsmittel, Chemie, Druck] verlieren würden.
Laut der Studie strahlen die Folgen bis in den Dienstleistungssektor und in die
Landwirtschaft aus. Eine am 14. Juli vom ›Akademienprojekt
Energiesysteme der Zukunft‹
[›ESYS‹] publizierte Analyse weist darauf hin, dass sich der Erdgasmangel
nicht kurzfristig beheben lässt; auch dann
nicht, wenn es gelingen sollte, beliebig viel Flüssiggas zu kaufen: Die Infrastruktur,
um es zu verteilen, Importterminals, Pipelines, fehlt.
Vor der Zerreissprobe
Sowohl die Bundesregierung als auch
staatliche Institutionen haben die Bevölkerung inzwischen auf zwei Jahre
dramatischen Mangels eingestimmt. Habeck hat ferner angekündigt, den gesetzlich
verankerten Schutz für Privathaushalte zugunsten der Gasversorgung der
Industrie aufbrechen zu wollen: Die Bevölkerung müsse künftig »ihren Anteil leisten«,
äußerte Habeck am 12. Juli. Wie er des weiteren mit Blick auf künftige Lücken
in der Erdgasversorgung urteilt, »wird dies Deutschland vor eine Zerreissprobe
stellen«. Die Lage werde die »gesellschaftliche Solidarität bis an die Grenze«
strapazieren, »und wahrscheinlich darüber hinaus«. Erste Kommunen
bereiten schon ›Wärmehallen‹ vor, in denen sich verarmte Bürger
im Herbst und im Winter aufwärmen können.
Während
also Habeck eine ›Zerreissprobe‹ für die deutsche Gesellschaft prognostiziert,
fordern erste US-Experten, die Sanktionen wegen ihrer schweren Schäden für
Europa zurückzudrehen. Im Hinblick auf die sich abzeichnende dramatische
Entwicklung warnen mittlerweile sogar US-amerikanische Befürworter eines
prinzipiell mit allen Mitteln zu führenden erbitterten Machtkampfs gegen
Moskau, dass die westlichen Sanktionsorgien nicht Russland, sondern stattdessen
Europa zu ruinieren drohen. Es sei inzwischen »klar, dass der Wirtschaftskrieg
gegen Russland auch nicht annähernd so gut funktioniere«, wie man vermutet
habe, urteilte vor kurzem der US-Publizist Fareed Zakaria. Während Moskau seine
Gewinne aus dem Export von Öl und Gas jüngst gesteigert habe, stehe Europa vor
der »schlimmsten Energiekrise seit 50 Jahren«. »Der Winter kommt«, warnt er; »Wohnungen in Europa könnten
vermutlich nicht mehr angemessen beheizt werden«; »die Zeit arbeitet nicht für
uns«. Die Regierungen im Westen müssten »erkennen, dass Wirtschaftssanktionen
schlicht nicht in einem Zeitrahmen wirken, der Sinn ergibt«. Zwar solle man die
Verfügbarkeit von Energie weltweit so umfassend wie irgendwie möglich steigern.
Gleichzeitig gelte es aber, »diejenigen Sanktionen zurückzudrehen, die dem
Westen eindeutig grössere Schmerzen zufügen als Russland«. Zakaria ordnet
diesen Sanktionen ganz besonders denjenigen gegen die Einfuhr von
Energieträgern aus Russland zu.
Russlands
Schwäche als Chance
Auch wenn
in Deutschland mittlerweile ebenfalls Stimmen laut werden, die fordern, die
Sanktionspolitik einzustellen und im Ukraine-Krieg insgesamt eine
Verhandlungslösung anzustreben, haben sich, wie bereits eingangs festgehalten,
eine Reihe von Militärs und Wissenschaftlern, insbesondere solche an den
Hochschulen der Bundeswehr, am 14. Juli in einem umfangreichen Aufruf in der ›Frankfurter
Allgemeinen Zeitung‹ dagegen positioniert. Die Unterzeichner des Textes lehnen
eine Verhandlungslösung ausdrücklich ab. Sie
sprechen sich auf dem Weg über die weitere Hochrüstung der Ukraine
stattdessen für eine umfassende ökonomische und militärische Offensive gegen
Russland aus. Mit Blick darauf, dass Moskau ein schneller Erfolg in der Ukraine
nicht gelungen ist, heisst es: »Die derzeitige russische Schwäche bietet der
westlichen Politik Optionen, die auszulassen..... fahrlässig wäre«. So werde
»die enorme Abnutzung der russischen Berufsarmee erst nach einigen Jahren
wieder behoben sein«. Den Prozess könne man »durch die strikte
Aufrechterhaltung westlicher Sanktionen verlangsamen«. Das gelte ganz besonders
für sämtliche »Exporte von Technologien und Materialien, die für die
Rüstungsindustrie Russlands bedeutsam sind«. Sie müssten um jeden Preis
verhindert werden. Mit Blick darauf, dass Moskau unter diesen Umständen
möglicherweise die Lieferung von Erdgas nach Europa einstellt, heisst es in dem
Aufruf ferner, »dass sich die westlichen Regierungen auf die Folgen der zu
erwartenden Knappheit bei Erdgas einstellen und die wirtschaftlichen und
sozialen Folgen rechtzeitig abmildern müssten«.
Die Unterzeichner des Textes räumen ganz offen ein, dass die nächsten zwei
Jahre sehr schwierig würden. Sie plädieren dafür, allem künftigen Mangel mit
der Politik eines neuen Burgfriedens entgegenzuwirken: Es bedürfe »einer
politischen Einstimmung auf die gesellschaftlichen Verwerfungen und einer
konzertierten Aktion aller relevanten gesellschaftlichen und politischen
Kräfte, die dazu verhilft, durch die Krise zu kommen«.
Neben
den Sanktionen sprechen sich die Unterzeichner auch dafür aus, die Bundeswehr
dramatisch aufzurüsten und ihr ›eine führende Rolle‹ bei der geplanten
Militarisierung der NATO-Ostflanke zu übertragen. »Dass Europa in Zukunft einen
grösseren Anteil an der Abschreckung russischer Militärmacht übernehme, sei
nötig, weil die USA in dem sich schnell zuspitzenden globalen Machtkampf des
Westens gegen China zunehmend im indopazifischen Raum gefragt seien«. [2]
Anmerkung politonline:
Im Gegensatz hierzu hat Putin auf der wichtigsten
jährlichen Wirtschaftskonferenz Russlands, dem St. Petersburg International
Economic Forum (SPIEF), das vom 15. bis 18. 6. stattfand, am 17. Juni erklärt, dass
die durch den Westen gegen sein Land verhängten Sanktionen ihre Ziele auf
ganzer Linie verfehlt haben.
Die
Geschwindigkeit, mit der diese Sanktionen verabschiedet worden seien,
bezeichnete er als bislang ungesehen in der Geschichte. Das hiermit verbundene
Ziel sei nachvollziehbar: Russlands Wirtschaft unter Nutzung von Gewalt
komplett zu zerstören. Bestehende
Lieferketten sollten ausser Kraft gesetzt werden, während westliche Firmen unter
Androhung von Konsequenzen unter hohen finanziellen Verlusten dazu genötigt
worden sind, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Parallel hierzu sind
russische Vermögenswerte im Ausland eingefroren worden, um die Funktionsfähigkeit
der Industrie- und Bankenmärkte in der Russischen Föderation zu stören und den
Lebensstandard der russischen Bevölkerung zu senken.
Wie er darlegte, haben sich indessen nicht nur der russische Finanzsektor,
sondern auch die Wirtschaftsaktivitäten nach einem ursprünglichen Schock wieder
stabilisiert. Realität sei, dass die Sanktionshysterie des Westens der EU im laufenden
Jahr finanzielle Verluste von mehr als 400 Milliarden US-$ bescheren dürfte. [3]
[1] https://seniora.org/politik-wirtschaft/amerika-missbraucht-europa 23. 7. 22 Quelle: https://weltwoche.ch/story/amerika-missbraucht-europa/ Mit freundlicher Genehmigung der ›Weltwoche‹
[2] https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8978 15. 7. 22
Vor der Zerreißprobe
[3]
https://www.epochtimes.de/politik/ausland/putin-nichts-ist-ewig-a3869582.html 24. 6. 22 Putins Rede in St.
Petersburg
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