Auch Russlands Öl in Bedrängnis 04.12.2022 20:29
Wie die EU-Ratspräsidentschaft am Freitagnachmittag, 2. 12., bekanntgab, hat sich die EU
auf eine Preisobergrenze für russisches Öl geeinigt; der Preisdeckel soll bei 60 US-$ pro Fass liegen und gilt ab 5. Dezember. Mit dieser Preisobergrenze beabsichtigt die EU, die Gewinne Russlands zu begrenzen. Dieser Verfügung, die Russland Einbussen in Höhe von jährlich 1.9 Milliarden Dollar bringen soll, haben sich die G-7 sowie Australien angeschlossen. Der derzeitige Marktpreis liegt bei rund 69 $. Wie es ferner heisst, soll die Höhe dieser Preiseingrenzung alle zwei Monate überprüft werden. Mit
dem Preisdeckel wollen Brüssel und die G-7 die russischen Einnahmen aus dem
Ölexport zwar reduzieren, gleichzeitig aber dennoch verhindern, dass zu wenig
russisches Erdöl auf den Weltmarkt gelangt und die Preise explodieren. Dass
dies gelingt, ist durchaus ungewiss: Moskau hat angekündigt, sich Preisdiktate
nicht bieten zu lassen und Staaten, die die Preisbegrenzung einführen, nicht
mehr zu beliefern.
Darüber
hinaus tritt das von der EU beschlossene Ölembargo gegen Russland ab Montag, 5. 12.,
in Kraft. Von da an soll kein Öl mehr über den Seeweg in die EU fliessen. Nur
wenn der Preisdeckel von 60 $ pro Fass eingehalten wird, dürfen westliche
Reedereien mit ihren Schiffen künftig weiterhin russisches Öl nach Indien, China
oder in andere Länder bringen. Fakt ist: Europäische Reeder betreiben mehr als
die Hälfte aller Tanker auf der Welt. Dieselbe Regelung soll auch für
Dienstleistungen wie Versicherungen, technische Hilfe sowie Finanzierungs- und
Vermittlungsdienste gelten. [1]
Rohstoffexperten
der Commerzbank sind der Ansicht, dass das Ölembargo samt Preisbremse die
Ursache für künftig wieder steigende Preise bilden wird. «Der Ölmarkt dürfte
sich wegen des reduzierten Ölangebots der OPEC+ und des anstehenden
EU-Ölembargos gegen Russland merklich anspannen». Die Internationale
Energieagentur (IEA) schätzt, dass die EU nach dem Inkrafttreten des Embargos
etwa 1 Million Barrel Rohöl pro Tag ersetzen müsse. Hinzu kämen 1,1 Millionen
Tonnen Ölprodukte. «Diese Mengen müssen in Kürze anderweitig bezogen werden,
während das Ölangebot ausserhalb Russlands nicht grösser wird», so die
Commerzbank-Experten. «Wir erwarten für die kommenden Wochen einen Anstieg des
Brent-Ölpreises zurück auf 95 $ je Barrel", meint Rohstoffexperte Carsten
Fritsch.
Es
sei fraglich, ob die zu erwartenden Einschränkungen dazu führen, dass die
Nachfrage nach russischem Öl künftig sinke, so die Fachleute von M.M. Warburg.
Schliesslich gebe es attraktive Absatzalternativen auf dem asiatischen Markt.
In den vergangenen Monaten waren beispielsweise Indien und China als Abnehmer russischen
Öls aufgetreten: «China besitzt die zweitgrösste Schiffsflotte der Welt
und könnte seine Schiffe selber versichern, während Indien seine Schiffe über
chinesische oder russische Rückversicherer versichern lassen könnte». Auch die
Türkei könnte ein Schlupfloch für Russland sein, denn der Handel zwischen
beiden Staaten boomt derzeit. «Türkische Raffinerien bieten eine Anlaufstelle
für russische Ölexporte, indem sie Produkte für Märkte raffinieren, die
russisches Rohöl nicht direkt importieren wollen oder es nicht selber
weiterverarbeiten können», heisst es. So entstehe eine neue Route für
russisches Öl in die EU über die Türkei.
[2]
Hinsichtlich des von EU und G-7 vereinbarten
Ölpreisdeckels liess die russische Regierung in ihrer ersten Reaktion die
Ergreifung konkreter Schritte offen. «Wir werden diese Deckelung nicht
akzeptieren", erklärte Dmitri Peskow, der Sprecher von Präsident Putin, der
Agentur Tass zufolge. Russland sei auf den Preisdeckel vorbereitet, werde die
Situation nun rasch analysieren und sich dann zu konkreten Massnahmen äussern. Russland macht offenbar Ernst mit dem angedrohten
Stopp von Öllieferungen nach Europa. «Von diesem Jahr an wird Europa ohne
russisches Öl leben», erklärte der russische Botschafter bei internationalen
Organisationen in Wien, Michail Uljanow, auf Telegram. [3]
›Ein
Schuss ins eigene Knie‹
Wie auch ›German Foreign Policy‹ am 2. 12. festhielt, hat Moskau angekündigt,
sich Preisdiktate nicht bieten zu lassen und Staaten, die den Preisdeckel
einführen, nicht mehr zu beliefern. Damit droht die befürchtete Preisexplosion.
Es kommt hinzu, dass sich Russland mit ganzer Energie bemüht, eine vom Westen
unabhängige Tankerflotte zusammenzustellen und vom Westen unabhängige
Versicherer aufzutun, vor allem im eigenen Land, in China und in Indien. Damit
wären Reeder und Versicherer aus der EU sowie aus Grossbritannien tendenziell
aus dem Geschäft und müssten nicht nur konkrete Einbussen, sondern perspektivisch
auch den Verlust ihrer bislang starken, teilweise sogar dominanten
Weltmarktposition hinnehmen. [4]
Hierzu
ist der ›FAZ‹ vom 3. 12. zu entnehmen, dass Russland »im großen
Stil alte Tanker aufkauft, um westliche Sanktionen im Ölhandel zu umgehen. Rund
100 gebrauchte Öltanker soll das Land im Laufe des Jahres erworben haben, wie
dies die ›Financial Times‹ unter Berufung auf Daten des
Schiffsbrokers Braemar und des Energie-Beratungsunternehmens Rystad berichtet
hat. Die auf diese Weise aufgebaute ›Schattenflotte‹ soll zum
Ziel haben, den von EU und G-7 beschlossenen Ölpreisdeckel zu umgehen und Rohöl
weiterhin an Drittstaaten wie Indien, China oder die Türkei zu befördern. Rystad
schätzt, dass Russland mehr als 240 Tanker brauche, um seine derzeitigen
Exporte aufrechtzuerhalten. Sollten die Sanktionen des Preisdeckels in Kraft
treten, könnten Russland jedoch 60 bis 70 Tankschiffe fehlen, schätzt der von
der ›Financial Times‹ zitierte Rystad-Analyst. Das könnte einen
Rückgang der Exporte auf dem Seeweg um etwa 200.000 Barrel pro Tag bedeuten. [5]
«Der
für Montag angekündigte Versuch von EU und G-7, einen Preisdeckel für
russisches Erdöl zu oktroyieren», schreibt ›GFP‹ des weiteren, «könnte
der EU mehr schaden als Russland, wie dies aus Einschätzungen von Experten
hervorgehe». Daher auch das Urteil von Daniel Ahn, ehemaliger Mitarbeiter im
State Department: «Sie haben sich selbst ins Knie geschossen, und nun versuchen
sie sozusagen, es irgendwie zu bandagieren».
Brüssel
will den Preisdeckel nicht unterhalb von 60 US-$ pro Barrel festsetzen, was dem
Preis, den Russland zur Zeit erzielt, annähernd entspricht. Lediglich Polen und
die baltischen Staaten wollten ihn auf 30 US-$ drücken. In letzterem Fall, so
auch ›GFP‹, würde Russland jedoch überhaupt nicht mehr liefern,
so dass sein Erdöl auf dem Weltmarkt fehlte, was, wie bereits gesagt «eine auch
für den Westen verheerende Preisexplosion zur Folge hätte». Dies ist der Grund,
weshalb mittlerweile selbst Washington auf einen Preisdeckel von mindestens 60
US-$ dringt.
Parallel
zum Inkrafttreten der Preisbegrenzung am 5. 12. gilt ab Montag auch das EU-Embargo
auf per Schiff transportiertes russisches Öl. Nicht betroffen ist Öl, das per
Pipeline nach Ungarn, in die Slowakei und nach Tschechien geliefert wird; diese
haben als Binnenländer deutlich grössere Schwierigkeiten, sich Zugang zu
alternativen Ölquellen zu verschaffen und haben deshalb eine
Ausnahmegenehmigung erhalten.
«Bei
alldem», so die Schlussfolgerung von ›GFP‹, ist freilich nicht
ausgeschlossen, dass der Preisdeckel-Oktroy nicht nach Plan läuft und der
Ölpreis explodiert. Dies könne etwa dann geschehen, wenn Russland sich dem
Preisdeckel verweigere und nicht genügend Versicherer jenseits des Westens
bereitstünden, um Öltransporte mit Hilfe nichtwestlicher Schiffe abzudecken,
warnte jüngst ›The Economist‹. So ist vor allem auch unklar, ob die
Umleitung der globalen Erdöllieferungen, die das EU-Embargo erzwingt, gelingt. Noch
im Oktober importierten die EU-Staaten rund 2,5 Millionen Barrel Erdöl und Erdölprodukte
pro Tag aus Russland.
Öl
darf demnach ab Montag, 5. 12., nicht mehr eingeführt werden und Ölprodukte nicht
mehr ab dem 5. Februar.
Woher die EU dann Öl und Ölprodukte beziehen wird, ist nicht ganz klar. Die
Lieferungen, die sie sich sichert, werden anderen – vorzugsweise ärmeren –
Staaten fehlen. Können die russischen Öltransporte nicht schnell genug
umgeleitet werden, entstehen Angebotslücken, die den Preis rasant in die Höhe
treiben könnten. Die EU spielt mit dem Embargo einmal mehr va banque – zu
Lasten vor allem ärmerer Bevölkerungsteile und ärmerer Länder. [4]
Wann
ein Abflauen des unsinnigen Vorgehens gegen Russland eintreten wird, ist zum
jetzigen Zeitpunkt schwer abzuschätzen. Ein solches ist auch deshalb nicht unmittelbar
in Sicht, da Warnungen von kompetenter Seite unweigerlich in den Wind gesprochen
sind. Bereits im Frühjahr 2014 hatte der frühere
Generalinspekteur der Bundeswehr und vormals Vorsitzender des
NATO-Militärausschusses, General a.D. Harald Kujat, erneut vor
einer Verschärfung der Konfrontation gegen Russland gewarnt und die Ziele des
westlichen Krisenmanagements als unklar bezeichnet; es sei wichtig, die Lage
nicht unter dem Druck der Besorgnisse osteuropäischer Staaten (wie Polen)
eskalieren zu lassen. Kujat sprach sich gegen die Ausweitung der Stationierung
von NATO-Bodentruppen in Ländern aus, die an Russland angrenzen. Auf jeden Fall
müsse man einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine auch weiterhin eine klare Absage
erteilen.
Ein
wichtiges Signal gegen die EU-Politik der Sanktionen war zum selben Zeitpunkt
auch vom 7. Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum ausgegangen, das trotz massiven
politischen Gegenwinds vom 1. bis 3. April in Dresden stattgefunden hatte. Das
vorherrschende Motto dort lautete ›Kooperation statt Konfrontation‹.
Der russische Vizeministerpräsident Arkadij Dworkowitsch hatte dort betont, die
Veranstaltung finde in einem »Sturm statt, den einige Leute in einen Tsunami
verwandeln« wollten. Jetzt brauche man ›Leute mit klarem Kopf‹.
Es ist gewissermassen unerlässlich, von Zeit zu Zeit an frühere Warnungen zu
erinnern, um ermessen zu können, wie sie übergangen wurden und
werden. Dasselbe trifft auch auf die ›Leute mit klarem Kopf‹ zu.
In
einem, schrieb damals F. William Engdahl, können wir uns sicher sein: «Nach
Washingtons blutigem Putsch in der Ukraine, der, unter dem verlogenen Mantra
von Demokratie, Neonazis und Freimarkt-Plünderer an die Macht brachte, plant
man jetzt in Washington, Russland als Opposition zur globalen Hegemonie der USA
auszuschalten. Es ist eindeutig, daß die USA nach neuen Wegen sucht, um Russland
aufs Kreuz zu legen. Eine Waffe, die dabei in Erwägung gezogen wird, ist so neu
nicht: Die Ölwaffe. Heute wie schon in den 1980er Jahren ist Russlands
Achillesferse die übermäßige Abhängigkeit der Wirtschaft von Erdöl- und
Erdgasexporten. Russland ist nach Saudi-Arabien und der USA der drittgrößte
Erdölproduzent der Welt. In meinem Buch ›Mit der Ölwaffe zur Weltmacht‹
habe ich dargelegt, wie US-Außenminister George Shultz zusammen mit dem
damaligen Präsidenten George Bush senior Saudi-Arabien unter Druck setzte, den
Weltmarkt mit saudi-arabischem Erdöl zu überschwemmen. Mit verheerenden Folgen
für die schwache Wirtschaft der damaligen Sowjetunion. [6]
Zur Frage
einer Anbahnung von Friedensmöglichkeiten
Vorauszuschicken ist,
dass, wie dem Bericht des US-Autors Ted Snider u.a. zu entnehmen ist, im April dieses
Jahres eine Einigung bei den Istanbuler Gesprächen in greifbare Nähe gerückt zu
sein schien, die USA und das Vereinigte Königreich die Ukraine jedoch erneut
unter Druck setzten, ihre eigenen Ziele nicht zu verfolgen, also
kein Abkommen zu unterzeichnen, das den Krieg beenden können hätte. Damit war
die Ukraine weiterhin dem Druck ausgesetzt, für die grösseren Ziele der USA und
ihrer Verbündeten zu kämpfen. Der damalige britische Premierminister Boris
Johnson hatte hierzu erklärt, dass die Ukraine zwar bereit war, einige Abkommen
mit Russland zu unterzeichnen, der Westen aber nicht. Bei jeder Gelegenheit
haben Biden und seine ranghöchsten Beamten darauf bestanden, «dass es an der
Ukraine liegt, zu entscheiden, wie und wann, oder ob sie mit den Russen
verhandelt», und dass die USA keine Bedingungen diktieren werden: »Nichts über
die Ukraine ohne die Ukraine». Aber das war nie der Fall. Die USA
haben der Ukraine, als sie dies im März und April wollte, nicht erlaubt, zu
ihren Bedingungen zu verhandeln, und haben sie im November zu Verhandlungen gedrängt,
als sie es nicht wollte. Bei dem Krieg in der Ukraine ist es immer um die grösseren
Ziele der USA gegangen. Es ging resp. geht immer um den amerikanischen Ehrgeiz,
eine unipolare Welt aufrechtzuerhalten, in der sie die einzige polare Macht im
Zentrum und an der Spitze der Welt sind.
Deshalb
erklärte US-Finanzministerin Janet Yellen am 13. November, dass einige der
Sanktionen gegen Russland auch nach einem eventuellen Friedensabkommen zwischen
der Ukraine und Russland in Kraft bleiben könnten. Yellen sagte: »Ich nehme an,
dass im Rahmen eines Friedensabkommens eine Anpassung der Sanktionen möglich
ist und angemessen sein könnte». Die Sanktionen könnten angepasst werden, wenn
die Verhandlungen den Krieg beenden, aber, so fügte Yellen hinzu, «angesichts
dessen, was passiert ist, wären wir wahrscheinlich der Meinung, dass einige
Sanktionen beibehalten werden sollten». Das ist auch der Grund, warum die USA
ein neues Armeehauptquartier in Deutschland angekündigt haben, «um eine
voraussichtlich langfristige Mission zu erfüllen», während sie gleichzeitig
begannen, die Ukraine zu Friedensgesprächen zu drängen. Der militärische Druck
auf Russland und die Unterstützung für die Ukraine werden den Krieg überdauern.
Und das ist auch der Grund, warum die USA am 29. Juni die Einrichtung eines
ständigen Hauptquartiers für die US-Streitkräfte in Polen ankündigten, das, wie
Biden prahlte, «die ersten ständigen US-Truppen an der Ostflanke der NATO»
sein würden.
Für
die USA ist der Krieg in der Ukraine zwar «grösser als die Ukraine», aber er
ist auch «in vielerlei Hinsicht grösser als Russland». Obwohl die kürzlich
veröffentlichte ›Nationale Verteidigungsstrategie 2022‹ Russland
als die derzeitige «akute Bedrohung» bezeichnet, konzentriert sie sich auf die
Volksrepublik China. In dieser Strategie wird China durchgängig als die «schrittweise
Herausforderung» bezeichnet. Der langfristige Fokus liegt nicht auf Russland,
sondern auf China, was die Strategie eindeutig besagt: «Die umfassendste und
ernsthafteste Herausforderung für die nationale Sicherheit der USA ist das
zwanghafte und zunehmend aggressive Bestreben der VR China, die indopazifische
Region und das internationale System so umzugestalten, dass es ihren Interessen
und autoritären Präferenzen entspricht». Wie ferner vermerkt wird, ist es nicht
wünschenswert, beide Supermächte, also Russland und China, gleichzeitig zu
bekämpfen. Wenn also das langfristige Ziel darin besteht, eine Herausforderung
der von den USA geführten unipolaren Welt durch China zu verhindern, muss zunächst
Russland geschwächt werden. Indessen erklärte der chinesische Aussenminister
Wang Yi kürzlich, dass «China die russische Seite unter der Führung von
Präsident Putin fest unterstützen wird, um den Status Russlands als Großmacht
weiter zu stärken».
Die
Ukraine ist der Punkt, an dem Russland der von den USA geführten unipolaren
Welt eine Grenze gezogen hat und an dem die USA den Kampf um die Hegemonie
aufgenommen haben. In diesem Kampf geht es akut um Russland, langfristig aber
um China, «die umfassendste und ernsthafteste Herausforderung» für die
US-Hegemonie. [7]
Wie es zuletzt
am 3. Dezember hiess, hätte US-Präsident Joe Biden nicht vor, mit seinem
russischen Gegenpart Wladimir Putin über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu
sprechen. Die Bedingungen für ein solches Gespräch bestünden zur Zeit nicht,
gab das Weisse Haus nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters bekannt. [8]
Wenigstens hat der ungarische
Aussenminister Szijjarto soeben beim Aussenminister-Treffen der NATO in
Bukarest bekräftigt, dass die NATO nicht in eine militärische Konfrontation mit
Russland in der Ukraine hineingezogen werden sollte. «Wir sollten die gemeinsamen
Beschlüsse, die die NATO früher gefasst hat, beibehalten, nämlich dass wir
einerseits nicht in den Konflikt [in der Ukraine] verwickelt werden, und dass
wir andererseits alles tun müssen, um nicht in einen direkten Konflikt mit
Russland hineingezogen zu werden». Bei dem Treffen habe es einen «Konsens
darüber gegeben, dass eine Eskalation dieses Krieges um jeden Preis vermieden
werden sollte». [9]
Abschliessend
nochmals Worte von General a.D. Harald Kujat: Auch er erklärt, dass die
ukrainisch-russischen Verhandlungen im Frühjahr von Boris Johnson sabotiert
wurden. Es sei Zeit, gerade angesichts der jetzigen Gesamtlage die Gelegenheit
zu Verhandlungen und damit für ein Ende des Krieges zu ergreifen, wie dies auch
der Vorsitzende der ›Joint Chiefs of Staff‹
der USA, General Mark A. Milley, gesagt hat.
Kujat erinnert die Bundesregierung
an ihre Verantwortung. Sie müsse der Bevölkerung endlich sagen, wie weit sie in
diesem Konflikt zu gehen bereit sei und diese wissen lassen, wo die Grenze der
deutschen Beteiligung liege und was es bedeutete, die Ukraine «solange es nötig
ist» zu unterstützen. Damit überlasse man einen Teil der Entscheidung der
Ukraine und trete somit einen Teil unserer Staatsgewalt an die Ukraine ab.
Wolle man etwa die Rückeroberung der Krim unterstützen, was er als eine «sehr
delikate Frage» bezeichnete. Schliesslich wies er angesichts der Fragen über
ausreichende Waffenlieferungen an die Ukraine darauf hin, dass sich die USA
selbst der Lieferung von Waffensystemen, die offensiven Zwecken dienen und bis
nach Russland hinein reichen, widersetzen. Dies solle auch Deutschland tun. [10]
[1] https://www.extremnews.com/nachrichten/weltgeschehen/a51318e2aa7929b
2. 12. 22 Thorsten Schmitt [2] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/oelembargo-preisdeckel-oel-russland-oelpreis-sanktionen-eu-101.html 28. 11. 22
Thomas Spinnler
[3] https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-215.html
Stand: 03.12.2022 16:34 Uhr
[4] https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9101 2. 12. 22
«Ein Schuss in das eigene Knie»
[5] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/oelembargo-und-preisdeckel-russland-baut-schattenflotte-auf-18508491.html 3. 12. 22
[6] http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2250
6. 4. 14 Zusammenarbeit mit
Russland und China statt Untergang mit dem Empire
[7] http://antikrieg.com/aktuell/2022_11_23_esgingnie.htm 23. 11. 22
Es ging nie um die Ukraine – Von Ted Snider
[8] https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-215.html
Stand: 03.12.2022 16:34 Uhr
[9] https://www.bueso.de/ungarischer-aussenminister-kein-erweitertes-nato-engagement-ukraine-gegen-china 1. 12. 22
Ungarischer Außenminister: Kein erweitertes NATO-Engagement in der Ukraine und gegen
China
[10] https://www.bueso.de/gen-ad-harald-kujat-friedensgebot-grundgesetzes-umsetzen
29. 11. 22 Das Friedensgebot des
Grundgesetzes umsetzen!
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