Die WestLB - Polit-Justiz-Geschwür von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz 11.08.2007 12:37
Die WestLB - Polit-Justiz-Geschwür
Wie schon beim Tode von Friedel Neuber wurde ich gebeten, den Abgang des WestLandesBank-Chefs Thomas Fischer zu kommentieren. Der offizielle Grund für die Entlassung von Fischer erscheint eh mehr als vordergründig. Insbesondere angesichts der Historie dieser Skandal-Bank. Da hat es in der WestLB schon ganz andere Verluste gegeben - ohne Reaktion des Aufsichtsrates. Und Gesetze galten für die WestLB nie. Grund genug, sich die eine oder andere Begebenheit aus der kriminellen Vergangenheit ins Gedächtnis zu rufen. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete schon Fischers Vorgänger - Friedel Neuber, den Paten vom Rhein - als ?Gangster in Nadelstreifen?....
Da gab es die Spielbanken im Osten. Für die
WestLB von höchster Stelle eingefädelt. DDR-Chef de Maiziere wurde zu den
Verhandlungen vom Wilden Osten in den Wilden Westen geholt. Am 8. September
1990 um 10:00 Uhr - mit vier Begleitern. Direkt von Berlin-Schönefeld.
Selbstverständlich im WestLB-Jet ‚D-CLAN’. West-Politimport Biedenkopf
begleitete West-Gangster Neubers Ost-Abenteuer. Millionenbeträge verschwanden in
dunklen Polit-Casino-Kanälen.... Da gab es Schwarzgeld-Deals im
Russland der Nach-Wende-Zeit. Im Milliardenbereich versteht sich. Mit
internationalen Metallhändlern. Die WestLB war eine der ersten West-Banken, die
in Moskau präsent war. Den deutschen Finanzbehörden sind diese Betrugsgeschäfte
im Detail bekannt. Doch völlig unbehelligt zog die Landesbank von
Nordrhein-Westfalen weiter ihre kriminellen Bahnen.... Da gab es den Verkauf
der Preussag Stahl AG - Enkelfirma der WestLB - an die Voest-Alpine in
Österreich. Ganz offiziell am 8. Januar 1998. Und dann gab es den Verkauf derselben Firma an Gerhard
Schröder. Keine 24 Stunden später. Neuber drohte sonst die Aufdeckung
von Mrd.-Manipulationen in der Bilanz der WestLB-Tochter Preussag. Auf eine
rechtsstaatlich korrekte Ahndung der Bilanzfälschungen der Preussag/TUI AG
warten die Aktionäre noch heute....
Dafür gab es die Rache für die obige Aktion
des an den Gestaden des Rheins ungeliebten Kanzlerkandidaten Schröder. Neubers
WestLB torpedierte im Verbund mit ‚befreundeten Banken’ den Börsengang von
Schröders Salzgitter AG, der ehemaligen Preussag Stahl AG. Innerhalb der ersten
drei Börsentage vom 2. bis zum 4. Juni 1998 sorgte der Pate dafür, dass mehr
als die Hälfte der emittierten Aktien wieder im Depot von Schröders Landesbank,
der NordLB, landeten. Den kriminellen Anschlag auf Parteifreund Schröder
verschwieg man vor der 98er-Wahl.... Da gab es das Haus von Schröder-Freund
Hombach in Mülheim und ein Anwesen in Kanada. Die Justiz erfuhr von der WestLB,
die Baumaterialien in Deutschland ‚gleichen dem Material des Landtags in
Düsseldorf’. Nachforschungen versickerten - wie üblich - im Sande des Rheins.....
Da gab es den Babcock-Borsig-Konkurs. Dabei fuhr Neuber einen kompletten
Mischkonzern an die Wand. Der Finanzschaden allein betrug 5 Mrd. Euro.
Zehntausende verloren ihre Stellung. Auf Kosten der Allgemeinheit. Als Chef der
Aufsichtsräte von Preussag AG und Babcock-Borsig AG hatte Pate Neuber den
gesamten Müll der Preussag nach Oberhausen verschoben....
Da gab es die Flugaffäre, bei der man sogar
einen Piloten opferte, um der Polit- und Wirtschafts-Prominenz ein Alibi zu
verschaffen. Wie jedoch die Originaldokumente zeigen, wurden die Flüge von
Neubers Intimfreund Rau nicht nur bestellt. Sie wurden sogar über das MP-Büro
abgerechnet. Bezahlt wurden sie schliesslich von Friedel Neuber. Der hatte auf
diese Weise alle seine kriminellen Schäfchen in der Hand. Den Rest erledigten
die 20 Mio. DM jährlich an Politiker und Beamte. Die Fäden des Paten reichten
bis ins Kanzleramt unter Minister Bohl….. Manager, die sich im Umfeld dieses
Polit-Justiz-Geschwürs an die Gesetze hielten, wurden ‚entsorgt’. »Blattschuss«,
so der Terminus Technikus; die Justiz derweil in den Polit-Tiefschlaf versetzt.
Wo bleiben die Strafen? Solange es Polit-Richter gibt, die z. B. aus
gefälschten Urkunden ‚geringe Ungereimtheiten’ machen, sind kriminelle
Parteigenossen vor Bestrafung geschützt....
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