Wenn zwei dasselbe tun!

Für wie blöd halten die derzeitigen und alten Bundesräte eigentlich die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen. Das Schmierentheater am Hofe der Obrigkeiten schreit wirklich zum Himmel. Ich gehöre keiner Partei an, weil überall viel zu viele Kindsköpfe das Sagen haben. Aber jetzt ist mir doch der Kragen geplatzt.

Weil Herr Blocher als Bundesrat sehr gute Arbeit geleistet hat, mindestens im Verhältnis zu den anderen, und sich - das muss ich zugeben - nicht unbedingt an die heuchlerisch politischen  Gepflogenheiten gehalten hat, wurde er auf sehr hinterhältige Art und Weise abgewählt. Das hatte  für einen grossen Teil der Bevölkerung gar nichts mit staatsmännischem Verhalten als vielmehr mit einem solchen von Kindsköpfen zu tun. Die Tatsache, dass die hinterhältigen Strippenzieher auch noch stolz darauf sind, wirft ein himmeltrauriges Licht auf die Schweizer Politik. Damit haben die Berner Damen und Herren den Beweis geliefert, wie egal ihnen das Wohl und der Fortbestand dieses Landes ist.
 
Wenn sich jetzt die derzeitigen und ehemaligen Bundesräte über die Reaktion der SVP so aufplustern und empört tun, stelle ich ihnen die Frage, wo denn deren Reaktionen beim Abwahltrauerspiel geblieben sind. Da hörte man überhaupt nichts, weil sie sich nämlich alle kindisch über den Buben/Frauenstreich gefreut haben. Das war ebenso einmalig wie die Konsequenzen, die nun die SVP daraus zieht. Man kann über deren Reaktion sehr wohl diskutieren, aber sich darüber zu empören, ist scheinheilig und heuchlerisch. Solches Getue kann sich bei künftigen Wahlen sehr wohl als Schuss in den Ofen herausstellen. Die Empörten mögen sich vorstellen, sie hätten Hunger und bekämen eine Wurst, die mit Sägemehl gefüllt ist und müssten diese der Staatsraison zuliebe hinunterwürgen.
 
Quod licet jovis, non licet bovis, oder: es ist nicht das Gleiche, wenn zwei dasselbe tun.
 
Johanna Haidvogl-Werder, Gelterkinden